Dienstag, 7. Oktober 2008

Es ging tatsächlich wieder los

Seit Montag bin ich wieder "on the rail" und kann mit Freude feststellen: Es hat sich NICHTS geändert. Zweimal zu spät, zweimal magere Ausreden und fade Entschuldigungen.

Gestern allerdings mit einer Variation, die neu ins Handbuch der Rotärmel aufgenommen wurde: "Wie uns die Transportleitung soeben mitteilte, ist die Strecke zwischen Siegburg und Köln Deutz gesperrt."

"Wie uns die Transportleitung mitteilte, werden wir vorraussichtlich um :34 in Köln Deutz ankommen."

"Wie uns die Transportleitung..."

Auch ne nette Taktik. Jetzt isses die Transportleitung. Aber ich kann das schon nachvollziehen. Nach 8h Schicht mit angefressenenen Reisenden will man sich nicht mehr ans Bein pinkeln lassen. Und die Transportleitung ist fein weit weg, gute Strategie.

In der Summe war ich froh über den Ausgang des gestrigen Heimritts, denn
1) habe ich ein neues Wort gelernt und
2) war es doch nicht der gefürchtete Springer, der uns aufhielt.

Oder man hat die Prozedur geändert: Springer werden weggekärchert, dann gehts weiter.

Der Springer an sich ist so ziemlich das gefürchtetste Lebewesen im Alltag des Bahnreisenden. Gerade um diese Jahreszeit, alles ist dunkel, kalt und feucht. Da fällt der einen oder anderen armen Seele eben auf, daß das Leben nicht mehr lohnt. Erschreckend ist, daß man nach einem Winter mit 3-8 Springern total zynisch wird und Worte wie "Kärchern" in Zusammenhang mit so einem Tropf in den Mund nimmt. Aber es ist schon ziemlich hart. Zugführer oder Lokführer, das sind dann die Jobs, bei denen man froh ist, daß der Kindheitstraum nicht in Erfüllung gegangen ist.

Nun gut, er wird kommen, der erste der Saison. Da kommen wir dann auch drüber (auch sehr zweideutig, sorry). Wir leben nunmal nicht in einer Welt voller Blümchen und Lenor, da springt schonmal einer vor den ICE.

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