Freitag, 19. Dezember 2008

Fazit 2008

Für mich ist das Pendeljahr beendet. Und ich kann eines feststellen:

Pendler 1
Springer 0


Letztes Jahr war alles noch Sonnenschein, Wirtschaftswachstum gut, Arbeitslosigkeit runter, Industrieproduktion hoch. Selbstmordrate hoch. Dieses Jahr ist es genau umgekehrt. Ich hatte nicht einen Selbstmörder auf der Strecke.

Das Jahr war weiß Gott kein einfaches für die Damen und Herren, die aus dem Rheinland nach Frankfurt pendeln. Achsbruch, Zugausfälle, Verspätungen, Überfüllungen, all das, was nun gar keinen Spaß macht.

Aber ich (und ich hoffe, meine lieben Kollegen hier aus Bahnchaos auch) haben es jetzt geschafft und können sich auf ein paar entspannende Tage einrichten.

Für mich wäre eigentlich im Februar Schluß gewesen. Ich habe aufgegeben, wäre nach Frankfurt gezogen. Leider hat sich mein Arbeitgeber entschieden, den Dienstsitz aus Frankfurt nach Berlin zu verlegen. Das passiert dann am Ende 2009. Bis dahin lohnt ein Umzug kaum. Für mich jedoch ein unschönes Ergebnis in vielerlei Hinsicht. Dinge werden neu zusammengewürfelt, die Pendel-Entscheidung DUS-FRA ist keine freiwillige mehr, das schöne Gebäude in Frankfurt wird aufgegeben usw..


Mir bleibt, Euch allen ein frohes Festzu wünschen, verbunden mit der Hoffnung, daß wir alle genügend Kraft und Gelassenheit tanken, um im neuen Jahr wieder viel Spaß auf den Schienen zu haben. Wir lassen es Euch wissen, wenn was blogwertes passiert.

Montag, 8. Dezember 2008

Nachdenklich . . .

Heut in der Früh’, ein Montagmorgen der zur Lüge wie geschaffen
Belog lautsprecherseitig eine Frauenstimme dort in Deutz die tumben Pendleraffen;
‚Er sei einteilig euer Zug und sei falsch gereiht
Was ihr (ihr Blöden) uns gefälligst auch verzeiht.’
Und voll Verständnis warten wir dass er nun kumm
Zum Kampf bereit stehn wir das Messer in den Zähnen
Gedrängt zur Tür - ach ich vergaß noch zu erwähnen,
Er war nicht kurz, war lang, normal doch vorne falsch herum.

Wir stiegen ein, und sprachen freudig von dem grad erlebten Wunder.
Da sprach ein Business-Weib uns an, sie trug so schwarzen Plunder,
‚wie könne man vom Fahrtbeginn bis jetzen,
nur ständig über unsre Bahn nur hetzen.
In England - ja – da füge man sich klug
und kommentiere keinen spät und kurzgekommnen Zug!
Wir aber würden schuldig sein der Zeitverschwendung’,
nahm das Gespräch die ärgerliche Wendung.

Sie stand drob auf und schlich sich ein paar Reihen weiter
Im Wagen dreiundzwanzig goss sie sich dann in den Sitz
Was ich jetzt sage ist kein blöder Witz
Ein Quäntchen Schönheitschlaf , so schien des Flüchtens Sinn.

Sie störte sich an unsren munt'ren Reden!
Sie wollte uns der Hohlheit zeihen!
Und uns in Zeitverschwendungsparadigmen reihen!
Dies Wort jedoch, darf sie sich bei dem Schönheitsschlafe leihen.
Wär sie's gewesen, weiland als die erste Frau im Garten Eden
Kein Adam hätte je um sie geworben.
So wär die Menschheit gleich am Anfang ausgestorben.


Ich glaube fast, das war der Sinn von ihrem Reden . . .

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Da fehlen einem die Worte ... feige .. feige

Hallo meine Freunde des Bahnfahrens

Letzte Woche ... nein nicht im Wetterstein ... es gibt ja auch noch andere ICE´s
bei der Bahn .. nicht soviel wie nötig aber doch mehr als einen.
Also 8.44 ab Köln/Deutz, einfacher ICE, nicht doppelt, daraus folgt --> Stehplatz.
Und genau den hatte ich, zusammen mit unser Marokko Maus, im Boardbistro.

Jo, wir waren uns also gerade am Unterhalten als eine eigentlich gutaussehende Dunkelhaarige
im Boardbisro auftauchte. Verwundert sahen wir zu, wie Sie Rührei und Sekt bestellte.
Man 8:44 und Sekt dachte ich so bei mir, aber spätestens 40 Minuten später sollte ich Sie verstehen. Wir kamen also locker ins Gespräch und Sie erzählte uns, daß Sie im Besitze einer Platzreservierung sei. Sie hätte da nur ein kleines Problem, der Typ der auf Ihrem Platz sitzt wollte nicht aufstehen. Und jetzt kommts : mit der Begründung : Der Zugführer hätte die Durchsage gemacht, daß "auf Grund der Ausgefallenen Reservierungsanzeigen alle Reservierungen ungültig seien".
Ich war schon im Zug als die Durchsage kam und die lautete wie üblich : " Wegen des Ausfalls des Reservierungssystems bitten wir alle Gäste ohne Platzreservierung die Plätze für Gäste mit Reservierungen freizugeben".

Marokko Maus und ich klärten die Brünette also auf und sagten Ihr, daß Sie sich doch an den Zugchef wenden sollte, damit dieser Ihr Problem löst. Dies tat Sie dann auch in der Hoffnung Ihren Sitzplatz zu bekommen.

Die Zeit verging und nach 20 Minuten, wir waren kurz vor dem Frankfurter Flughafen, kam der Zugchef zurück.

Liebe Leser Sie werden nicht glauben was jetzt kommt .. wirklich nicht ... nicht nur die Bahn hat ab und zu mal ein Rad ab (siehe Köln) sondern auch das Personal.

Gibt der Zugchef der Brünetten doch 3 Getränkegutscheine mit den Worten : und jetz kommts ...

"Nehmen Sie doch bitte die 3 Gutscheine, der Herr auf Ihrem Platz wollte eine Grunsatzdiskussion mit mir anfangen und darauf hatte ich keine Lust"

Liebe Leser, das haut doch dem Fass den Boden aus oder ?

Ein Tipp - nur so unter uns




Liebe Mitleser,

ich finde, wenn wir schon in diesem Blog unter uns sind, dass von uns, der Autorenseite auch ein Geschenk, sozusagen ein Adventsgeschenk an der Reihe und Zeit wäre.
GESCHENK:



Wetterstein?: das sagt jedem hier etwas. Nun, (jetzt kommt das Geschenk) wenn er zweiteilig einfährt, dann geht nach hinten!! Schon zweimal sind wir nun in einem fast leeren hinteren Teil gefahren, während sich vorne die Leute auf die Zehen stiegen. Vielen Dank für diesen Tipp an den unbekannten "Hinterbänkler", der uns leichtfertig in dieses Geheimnis einwies. Danke.

Übrigens: 7:53 ab Köln: Immer den Lufthansateil (ist hinten) besteigen. Die scheinen für jeden Flugschein einen Platz zu reservieren. Nur scheint es noch tatsächliche Menschen zu geben, die mit dem Auto zum Frankfurter Flughafen fahren. Die Reservierungen werden nur zu 50% angetreten.

Genug der Geschenke.

Wir von der Bahnchaos-Liga wünschen allen Reisenden in Richtung Frankfurt oder Köln, oder wer weiß sonst wo hin eine besinnliche Adventszeit. Wir müssen das Besinnen ja nicht gleich wegen Notarzteinsätze auf kalten zugigen Bahnsteigen beginnen.



In diesem Sinne - ho ho ho

Sonntag, 23. November 2008

Paralleluniversum

Vorbemerkung: Meine Mitblogger haben mich ermahnt, hier nicht immer so einen persönlichen Kram zu veröffentlichen...

Liebe Leser, ich habe heute einen Ausflug in eine verborgene Welt unternommen: Die erste Klasse. Wie kommt er denn dahin? Ich werde es verraten: Meine Bonusmeilen habe ich investiert in 6 Gutscheine, die mir ein Upgrade erlauben in die Welt der Reichen und Schönen. Und heute war so ein Tag, wo ich diesen Joker aus dem Ärmel gezogen habe.

Also habe ich um 6:22 Uhr Platz genommen auf diesem ausladenden Ledersitz im Wagen
28, Einersitz mit enormer Beinfreiheit und einem sinnlosen Monitor in der Rückenlehne des Vordersitzes. Anmerkung: Anzughose und Ledersitz sind eine unrühmliche Kombination, ich bin andauernd nach vorne gerutscht und beinahe vom Sitz gepurzelt. Aber das ist ja nicht die Schuld der Bahn.

Ich saß nun inmitten der beschäftig wirkenden Businesskasper vom anderen Stern, alle Mann mit Blackberry und wichtiger Mine. Vor mir saß ein Herr, ich schätze ihn auf 55 Jahre. Eine Dame vom Typ Lehrerin (rote Goretex-Jacke, Entenschuhe, Rucksack) kam und sagte "Das ist mein Platz". Er war recht irritiert, denn auf dem roten Laufband über seinem Stuhl stand "Frankfurt-Nürnberg". Kurzum: Ein richtig netter Streit entbrannte zwischen der vermutlich Referentin der Fraktion B90/ Die Grünen und diesem Herrn. Für ihn wahrscheinlich das erste Mal, daß er mit einer Frau andere Worte als "ja, mit Milch bitte" wechseln musste. Sie hat gewonnen. Er stand auf und muffte in Richtung Speisewagen. Schade, da hätte ich ihm ein paar mehr Balls gewünscht, denn ein langer Zank am Morgen spart mir iPod-Batterie.

In Köln dann das gleiche Bild: Businesskasper stiegen ein, der Zug war rappelvoll und endlos viele saßen mit ihren Maßanzügen auf dem Boden. War also alles wie immer. Nur wachte in mir langsam der Klassenkämpfer auf und ich erinnerte mich an die Szene aus "Titanic", wo die Party in der ersten Klasse stocksteif und die der dritten Klasse total ausgelassen war. Wenn es voll ist, dann lieber beim Pöbel, da kann man auch mal ungehindert motzen und trifft auf Verbrüderung.

Friede den Hütten...

Naja, wir wollen es ja auch nicht übertreiben. Aber gut ist: Man hat meinen Voucher nicht abgestempelt, der mich als upper aspirant in einer Welt von Glamour und Reichtum auswies. Heisst: Noch sechsmal Ausflug ins Paralleluniversum ab Wagen xx.

Sonntag, 16. November 2008

Freitag mal wieder

Freunde des gepflegten Bahnulks, Freitag war wieder eine Sternstunde des schienenengebundenden Verkehrsträgers Nummer Eins:
Ich bin um 18:29 mit dem ICE Richtung Brüssel gen Heimat aufgebrochen. Der Zug war so voll, ne S-Bahn ist eine Ruheoase dagegen. Ich stand im Speisewagen (Bahndeutsch: Bordbistro) vor dem Häuschen, in dem Zugchef(in) und Co. ihre Arbeit verrichten.

Der Zug war nicht nur voll. Er hielt auch an jeder Milchkanne (Limburg, Montabaur, Siegburg). Ich habe mir erlaubt, die Zugchefin zu fragen, ob Sie denn wüsste, ob der Anschluß 19:48 in Köln nach Ddorf wohl noch zu erreichen sei.

Die Dame, meine lieben Leser, verdient eine genauere Beschreibung bzw. ein Etikett, damit Sie alle wissen, was gemeint ist: Alter: Ca. 28. Groß, blond, schöne Großraumdisse-Dauerwelle, VollProll der alten Schule. Einfach so.

Nun, die Dame sagte: "Weiß ich doch jetzt noch nicht" und beendete damit sehr unwirsch meine Kontaktaufnahme. In Montabaur habe ich die Frage wiederholt, diesmal sagte sie "Weiß ich immer noch nicht" und ihr Kollege, Typ untertäniger Verehrer, sagte "Wir haben doch bloß 3 Minuten Verspätung". Deswegen wurde ich ja so nervös, ich kenn die Brüder ja. Dieser verehrende Untertan und seine Herrin jedenfalls haben so offensichtlich über jeden Fahrgast abgezogen, der siche eine Frage erdreistete. Kaum war der Frager weg, gings los:" ich hasse das, sind die zu doof die Schilder zu lesen?". "Was ist denn daran so schwer zu verstehen? Wagen 26 ist nach Wagen 25". "Ich hasse Freitag, da sind nur Deppen unterwegs".

Usw. Wirklich liebevoll und pflichtbewusst. Zu einem sagte die Dame "Was kann ich denn dafür?". Wohl nicht viel, aber wenn der Brötchengeber was versemmelt, sollte man ein wenig mehr Verantwortung übernehmen.

Ich habe dann nach der Siegburger Schütt-Weiche nochmal nach dem 48er gefragt und man sagte mir "Der wartet". Dann kam die Vollbremsung. Freie Strecke, was weiß ich. Ende vom Lied: Neue Durchsage: "Der IC irgendwas nach Dortmund kann leider nicht erreicht werden".

Die Crew aus dem Bistro hat übrigens nach Siegburg die Rolläden runtergezogen. Warum? Der Zug, der eigentlich nach Brüssel fahren sollte, endete plötzlich (und natürlich vollkommen unerwartet) in Kölle. Komisch, daß die beiden Pappnasen das
1) bereits in Frankfurt wussten und
2) erst in Deutz ansagten. Da kann man sich ja vorstellen, was für ein Gewusel plötzlich losbrach.

Ich habe wirklich selten eine unfreundlichere, unkooperativere, unmotiviertere Crew gesehen. Die beiden Lackaffen gehören sowas von gefeuert. Die arbeiten in der Dienstleistungsbranche. Das ist vielleicht nicht gut bezahlt, in den Vorstand werden sie nicht aufrücken und überhaupt ist es schwer, derzeit bei der DB zu arbeiten. Das, meine lieben Leser, ist aber nicht die Schuld der Passagiere. Die sind der Grund, warum jeden Monat ein Betrag auf das Konto der Mitarbeiter überwiesen wird. Kunden sind nicht die Wurzel allen Übels, Kunden sind die Wurzel des Gewinns...

Wisst Ihr was? Mir egal

Samstag, 15. November 2008

Königstein - jetzt ist es fest.

So, ab Februar ist es vorbei. Herr Bahnchaos zieht nach Königstein Mammolzhain.


Größere Kartenansicht

Der Weg zur Arbeit: 17km

Bisher:

Größere Kartenansicht

239km.

Freitag, 7. November 2008

... Und man siehet die im Lichte...

Eine Story von gestern: Wir fahren mit einem fleißigen Schauspieler aus Frankfurt (wohnhaft in Köln - das wundert keinen) jeden Morgen um 7:44 nach FFM. Wetterstein! Ja, richtig lieber Leser. Nun fährt dieser Recke jeden abend zurück (23:10) nach Köln, nach dem Motto, "das Schönste an Frankfurt ist der letzte Zug nach Köln".

Er berichtet:"
Abfahrt Frankfurt Hauptbahnhof - pünktlich.
Abfahrt Frankfurt Flughafen - pünktlich
Abfahrt Limburg-Süd - pünktlich
Abfahrt Montabaur - uuups

Nach einer Stunde die Mitteilung: Vor uns in einem Tunnel brennt es. Wir fahren zurück nach FFM-Flughafen.

Er möchte einen Hotelgutschein - verweigert
Er möchte schlafen! Kann er: Im IC über die linke Rheinstrecke!

Um vier Uhr zuhause - HURRA!"



Und ob ihrs glaubt oder nicht: um 7:44 heute morgen war er wieder im Wetterstein.
Das nenne ich mal Disziplin. Die Bahn bricht UNS nicht.

Donnerstag, 6. November 2008

haha - wie schlau ist denn "don't be evil"?

Habe gerade mal wieder durch den Blog gescrollt und was sehe ich da? Eine von unserem Host geschaltete Anzeige der DB. Das nenn ich mal passgenau.

Wenn die nicht nur nach Schlüsselwörtern, sondern auch nach Inhalten filtern würden, wäre wohl eher diese Anzeige erschienen:

Wie es Euch gefällt

Kaum, dass der Börsengang verschoben ist, zeichnet sich unsere Bahn als dienstleistungsorientiertes High-Tech-Unternehmen aus.
So dachten wir heute morgen, denn "ein außerplanmäßiger Halt in Montabaur mit der Möglichkeit einen ICE nach Köln/Bonn Flughafen zu erreichen" ließ uns vermuten, dass von nun an, wie in jedem ordentlich Bus des öffentlichen Nahverkehrs eine Halteaufforderung für jedermann möglich wäre. Ha! Fortschritt!! "Ihr nächster Halt: Angermund. Ausstieg in Fahrtrichtung links"

Nun, neugierig, wie Zuckerschnecke nun mal ist, schaute sie in M. aus dem Zug und sah drei Herren mit Koffern auf dem Bahnsteig. Sie hatten wohl der Korrektheit bei der Angabe der Fahrtziele im und am Zug vertraut. Einstiege gab es wohl nicht.

Sie fragen, was war die Ursache?
Ein Blick auf den Fahrtzielanzeiger im Zug brachte die Erklärung:


Tja, ob die Herren ihr Flugzeug noch erreicht haben? Wie wir später recherchierten, gab es einen Taxigutschein für die Herren. Wahrscheinlich war der Gegen-ICE zu spät, ausgefallen oder ohne Fahrbefehl? Wer kennt schon die Gründe?

Wir fürchten aber jetzt, dass dies bereits eine Geheim-CD des kommenden Winterfahrplans war. Bitte, bitte - nicht über Flughafen fahren . . .

Mittwoch, 5. November 2008

Noch immer alles ok!

Gestern im IG BCE Zug (17:10) nach Ddorf gedüst. War schön.

Meine Pendlerkollegen werfen mir Heimatverrat vor. Sowas aber auch. Alles Immis, kein echter Rheinländer, aber hier den Patrioten machen...





So sieht es aus am Niederrhein. Da geht man nicht gerne weg. Da muss man eben.

Montag, 3. November 2008

Zug um Zug

Ich habe eigentlich nichts zu meckern.


Gruß
BC

Samstag, 1. November 2008

Doch dankbar für den ICE

War heute auf Wohnungssuche in FFM. Erst Oberursel (nicht so mein Ding), Schmitten (hinterm Berg, im wahrsten Sinne) und Nieder-Eschbach (naja, der Name ist Programm).

Aber man fängt doch an, den ICE zu loben. Während ich für die A3 eine gefühlte Ewigkeit brauchte, rasten einige xx:10er oder so an mir vorbei. Da war ich ein wenig neidisch. Das ist schon was anderes, Hbf zu Hbf in 86 Minuten. Düsseldorf wohlgemerkt.

Solange die Achsen halten ist alles in Butter.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

16:29 aaaaahhhhh

Freunde, ich bin platt. Ich hatte einfach keinen Saft mehr heute. Schon heute früh war ich so gerädert, ich hatte Kopfschmerzen und musste nach drei Aspirin auch noch kotzen. Was für ein beschissener Tag in den Start.

Heute habe ich mich dann spontan - nachdem mein Freitagsurlaub nicht durchging - unsere Branche hat gerade viel am Hacken -- zur Rückfahrt mit dem IG Metall Gedächtniszug (16:29) entschieden. Und man, war das entspannt. Ich bin schon zuhause, habe was gegessen und gehe gleich baden. Wie geil ist das?

Ich freue mich auf den Umzug nach FFM, da ist das wieder Normalität und nicht eine Art Feiertag.

Bis Freitag kein Zug, gestern auch keiner, das hat alles auch ganz gut getan.

Montag, 27. Oktober 2008

Freitag - Nachlese

Nachdem ich am vergangenen Freitag - trotz Freestylers - einen Megahass auf alles mit und auf Schienen hatte, leuchtete mein Blackberry rot mit der freundlichen Frage, ob ich schon angekommen sei. Darauf schrieb ich in etwa:

"So eine Scheisse, hören Sie bloss auf, diese Kacke hier, ich kann nicht soviel fressen wie ich kotzen möchte. Schauen Sie auf bahnchaos.blogspot.com, da steht mein ganzer Hass live und in Farbe..."

Kurz darauf wieder ein Rotlicht:

"liEBER hERR bahnchaos, bitte verwenden Sie Ihre Energie für Wohnungssuche oder Esel und wenigerWutBloggs. Dafür mein Beitrag für Sie zur Beruhigung. SO sieht es aus, wenn man aus dem Fenster schaut morgens...Beruhiend, was?"
(leicht variiert, um hier keine Persönlichkeitsrechte zu verletzen. Allerdings nicht um orthographische Schwächen bereinigt.

Im Anhang dann ein paar Fotos von Eseln, die einen kleinen, bergigen Feldweg entlangstapfen.
Ungefähr wie hier, nur eben mit Esel statt Schaf.

Da kann ich nicht anders als dem zu folgen. Keine Hasskappen mehr. Ich werde nicht mehr auf die DB schimpfen und mich an den Rande des Nervenzusammenbruchs bringen lassen. Ich bin jetzt ganz entspannt.

Man muß nur dran glauben.



Heute morgen war wieder alles in Butter. Ein nettes WE in Düsseldorf (ach, wat schön) und in Belgien, viel Geld für Nonsens ausgegeben, Zugfreunding heute morgen zu Kaffee und Vittell eingeladen, netten Plausch über Gott, Welt, Zug, Esel gehabt. Was will man mehr? Morgen bin ich nicht im Zug. Auch schön.

Freitag, 24. Oktober 2008

Geht überhaupt noch irgendwas?

Liebe Leser,

heute mal wieder ein Beitrag von Gleis 5. Live und in Farbe sozusagen. Nicht im heimischen Wohnzimmer oder so. Es ist Freitag, 20:10 oder so und mein bekackter Zug ist nicht da. Ich bin mit dem Brüssler (18:29) gefahren, der mal wieder zu spät loskam. Anschluß in Köln wartete natürlich nicht. Waren ja unaushaltbare 3 Minuten oder so. Das kann man den Reisenden nicht zumuten. Aber das stattdessen die Reisenden aus FFM hier rumsitzen müssen und auf den massiv zu späten 20:11 warten müssen, das ist schon ok. Man sagte "10 bis 20 Minuten", also 30.

Gott sei Dank hab ich nen iPod, nen Computer und ne Menge Wut. Da kann man wenigstens über diesen Laden abhetzen, der zu nichts fähig zu sein scheint. Zugausfälle wegen dieser Achsen, na toll. Kann man das nicht vorher klären? Es fliegen ja auch keine Flugzeuge mit zu schwachen Triebwerken und wenn ja, dann ist das schnell geklärt. Diese Sache hier dauert ewig und ich kotze jeden Tag mehr. Und zu allem Überfluss kann man nicht mal mehr die Turbulenzen auf den Finazmärkten verantwortlich machen. Das ist hier Realwirtschaft oder zumindest sowas ähnliches.

Ich hasse diese Scheisse so sehr, daß ich heute besser nicht mehr von so einem Rotärmel auf mein Ticket angesprochen werde.

Meine Freunde, die guten Freestylers singen "get down massive" in mein Ohr, das macht es zwar nicht besser, aber erträglicher

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Ich weiß wer es war!

Wenn das nicht meine spezielle Freundin war, freß ich nen Besen...

Dienstag, 21. Oktober 2008

Mist, alles

Heute ist Mittwoch, drei Hinfahrten, zwei Rückfahrten. Und wieder alles Mist.
Montag war ich in Brüssel, der Thalys hatte eine Stunde Verspätung, ich war um 10 oder so zuhause. Gestern stieg ich in den 18:29 ab FFM, da der 18:10 mehr als 20 Minuten Verspätung hatte. In Frankfurt Flughafen war er also bereits deulich abgehängt.

Um dann mit dem 18:29 noch nach Ddorf zu kommen, muss ich in Kölle umsteigen, 19:48, kein Thema. Aber gestern hat dieser Mistzug in Siegburg 10 Minuten gewartet, um den 18:10 vorbeizulassen. Ende vom Lied: Zu spät in Köln, Anschluß weg, Regionalexpress. Danke schön.

Irgendwas ist mal wieder mit den dämlichen Triebzügen, daran herrscht nämlich akuter Mangel. Daher fahren Züge nur noch einfach statt doppelt, fallen aus und werden unterbrochen. Ist ja alles ok soweit, safety first. Aber wenn man so verarscht wird, dann hörts irgendwann auf.

Und zu allem Überfluß rauche ich wieder. Aber da kann die Bahn nicht viel dafür.

Ich liebe diesen Typen, der morgens immer auf Gleis 15 steht und rumbrüllt:" Sch***ßbahn, Meh**** der $%&!@@" usw. Ich glaube, ich schließ mich morgen an. Ein paar Worte kann ich beisteuern.

Liebe Bahn,


Geduld kann ich jetzt.

Ich danke dir,

ich war ein sehr ungeduldiger, ja rastloser Mensch wollte dies nicht und jenes;
habe gemeckert, gemault und wenn’s passte geheult.
Seit ich mit dir fahre übe ich mich in Geduld. Es klappt von Tag zu Tag besser !
In dieser Woche habe ich es endlich erreicht !!! Ich bin Geduldig !!!!

Ich danke dir!

Ich danke Dir, dass ein Zug fährt.
Ich danke dir, dass ich nicht im Regen stehe sondern im Zug.
Ich danke dir, dass ich einen Bodenplatz vor dem Klo finde auf dem ich sitzen darf.
Ich danke dir, dass ich nicht in den Zügen stehe, aus dem die Fahrgäste aussteigen müssen weil der Steuerungswert überschritten ist.

Ich meckere nicht mehr, maule nicht mehr - bin heiter und freundlich und heule nur noch heimlich.

Ich schaue geduldig und voller positiver Erwartung den kommenden Tagen entgegen.
Ich schreibe keine ungeduldige meckernde Beschwerden mehr an dich.
Ich höre nicht mehr ungeduldig deine Ansagen-
Danke!
Ich lerne, lerne von Dir, dass diese fast immer nicht stimmen.
Ich schaue nicht mehr ungeduldig auf die Anzeigetafel-
Danke!
Ich lerne, lerne von Dir, dass auch diese fast immer nicht stimmen
Ich frage auch nicht mehr deine Mitarbeiter –
Danke !
Ich lerne , lerne von Dir, die seltene Tugend des Mitgefühls, Mitgefühl für Deine Mitarbeiter..

Liebe Bahn,

Mitgefühl kann ich auch schon.

Ich danke dir!

Ich war ein gefühlsloser, ja egoistischer Mensch, wollte dies und jenes, habe nur an mich gedacht, nie an die andern, habe mit den Ellenbogen gedrängelt, wollte immer der erste sein nie zurückstecken immer an mich nur denkend.
Seit ich mit dir fahre übe ich Mitgefühl, es klappt von Tag zu Tag besser.
In dieser Woche habe ich es geschafft !!!

Ich habe Mitgefühl entwickelt!!!!!

Ich danke dir, dass wenn ein Zug fährt dieser schon so voll ist wenn ich einsteige, dass ich nicht meine Ellenbogen beim Einsteigen benutzen muss.

Ich danke dir, dass ich allen den Vortritt lassen kann und voller Mitgefühl für die Mitmenschen den nächsten Zug freiwillig nehme, der mir 1 ½ Stunden minus meinem Arbeitsstundenkonto beschert

Ich danke dir, dass mit jedem neuen Tag, welchem ich voll positiver geduldiger Erwartung entgegensehe, mein Mitgefühl stärker und immer stärker wird.

Ich danke dir ! Dafür, dass mein Mitgefühl für die Geldbörse meiner, mir engsten Verwandten so groß ist, dass ich mir nicht wie sonst Prada Schuhe und Handtaschen zu Weihnachten wünsche, sondern in voller Demut ein Sitzkissen.
Ein Sitzkissen, welches ich geduldig und unauffällig –( Mitgefühl gegenüber den Mitmenschen die keins haben) täglich zu meinen Bahnfahrten mitnehme. Auf dem ich voller Demut sitzen darf, an der Tür, vor dem Klo oder dort wo du ein Plätzchen für mich hast.
- spätestens bei diesem Punkt kommt der Autor in Konflikt mit dem Punkt Geduld - wie lange muss ich noch bis Weihnachten warten ??? und. mit dem Punkt Mitgefühl – ich will 200 Sitzkissen die kann ich an diejenigen verteilen die auf dem harten Boden sitzen müssen....
ebenfalls konfliktreich ist der Gedanke : warum umsonst verteilen und nicht vermieten????

Liebe Bankmanager und Wirtschaftsexperten-ich habe auch Mitgefühl mit euch.

Ihr wisst nun auch, wie es ist, wenn Ihr abgelehnt werdet, weil Ihr täglich Casinospielchen spielt und Ihr Euch die Verluste von uns kleinen Leuchten bezahlen lasst. Ich habe Mitgefühl mit Euch, wie ich es auch mit dem einsamen Zugchef habe, der inmitten eines Rudels zähnefletschender Bahnreisenden täglich den Überlebenskampf führt. Meine Gebete sind mit Euch, dass auch Ihr irgendwann einmal eine ehrliche Arbeit findet, die Euch und Eure Familien angemessen ernährt.

Liebe Bahn,

Demut kann ich auch schon fast -

Ich schaue mir die neue Demutshaltung meiner mitfahrenden Reisenden an, und staune
wie die fleißigen Bankmanager und Wirtschaftexperten demütig jeden Tag zur ihrer Arbeit fahren, und nur dann, wenn keiner hinschaut flüchtig fletschen

Ich kann Geduld, ich kann Mitgefühl und bald kann ich Demut. Lehre mich Disziplin, Durchhaltevermögen, Treue und vor allem – die Liebe zu Dir. Beweise, dass Du es wert bist.



Ein Text von Zuckerschnecke, gepostet von Weichengeist

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Modells

Irgendwas ist immer ... aber an machen Tagen kommts ganz hart.

Dienstag morgen 7:44 im Wetterstein. Ach Sie wissen nicht was Wetterstein ist... dann sind Sie also neu ... Sie sollten sich das Vergnügen gönnen den ganzen Blog zu lesen :-)

Also im Wetterstein ... ich sag Ihnen voll war kein Ausdruck.

Ich möchte Ihnen hier mal ein Geheimnis verraten. Es ist Buchmesse in Frankfurt. Bitte bitte bitte erzählen Sie das nicht der deutschen Bahn. Sagen Sie Ihr auch bitte bitte nicht das die Buchmesse 2009 vom 14-18.10 stattfindet.

Also wie gesagt in dieser Woche (Montag, Dientsag,Mittwoch) fuhr Wetterstein verkürzt um einen Zugteil. (halber Zug).

Ich und Zuckerschnecke hatten echt Glück ... wir hatten einen Sitzplatz mit Fensterblick.

Hier die Aussicht





Sie werden sich jetzt bestimmt fragen .. "wie ovale Fenster im ICE" .. Ich werde antworten :

Bodenplatz .. Velourteppich Fensterplatz ... besser als Bodenplatz Velourteppich Kloperspektive






Ich glaube es wird Zeit das ich zu den Modells zurück komme :-) Bin ein bischen vom Thema abgewichen.

Also unsere Perspektive kennen Sie ja jetzt.

ich schau halt so durch die Gegend ... da sehe ich 2 nette blaue Lackschuhe auf mich zukommen.
Boah denke ich mir so .. auch noch sexy Netzstrümpfe. Ich bin jetzt so auf der Kniehöhe mit meinem Blick angekommen und die
innere Vorfreude auf den bevorstehenden Anblick, viel weiter höher, steigt.

Nach den nächsten 10 Zentimetern hätte ich eigentlich wissen müssen.. oh das nimmt kein gutes Ende .. aber wissen Sie man hofft ja doch.

Also bei den Oberschenkel dachte ich mir noch ... naja Eiskunstläuferin aus der ehemaligen DDR

aber was dann kam .. aber was , dann kam
ah ah ah ah ah ah
..Sie sehen mir bleibt immer noch die Luft weg bei dem Gedanken ....

ich sehe also als nächstes die Hände und denke mir : oh oh oh ne Holzfällerin .. Pranken warn das ..Pranken sag ich Ihnen ... und dann dann dann

eine tiefe Stimme : Die Fahrscheine bitte ....

ich hätte meinen Blick schnell wieder senken sollen .. aber neeeeeeeee ich muss mir Alles geben
..ich schau in das Gesicht .....

er hatte rote Haare ... war geschminkt wie zur Zeiten Ludwig des XIV

ne ne ne ich sach Ihnen

Ich bin bahn.comfort Kunde .. ich verlang ja nicht das die Bahn weibliche sexy Modells einstellt ... aber sogar wenn ich homosexuell wäre, hätte das mit comfort nix zu tun gehabt.

Hallo .... es gibt doch auch gutaussehende Transen ...

Freitag, 10. Oktober 2008

Ach ja...

Freunde des Schienenklamauks, wie war meine Woche? Es geht so. Es war irgendwas jeden Tag. Aber das ist ja das Motto dieses Blogs.

Diese Nahtod-Erfahrung mit der blonden Maus auf Gleis 3, das hat mir wirklich den Rest gegeben. Ich habe das gestern dem Zugchef Didi, 6:22er nach FFM erzählt. Er sagte, es gäbe eine Dienstanweisung, aber man sei angehalten, Fingerspitzengefühl zu zeigen. Nun gut, das hatte Gabi nicht. Wie auch? DB Kaderschmiede Rostock-Lichtenhagen? Ich weiß es nicht.

Egal. Ich habe meinen iPod wieder aufgeladen und mit neuer Musik bestückt. Schön sinnbefreiter Kram wie "1,2,3" und "nordish by nature". Letzteres ist mein "Gute-Laune-Lied". Wenn ich das im Radio höre, ist das wie die Klingel für den Hund. Die Laune steigt, ich lächel in mich hinein und singe mit. Ok, das nur im Auto und nicht im ICE. Aber so ein iPod hilft. Man muß nicht reden. Ich rede ständig irgendwas. Ich glaube, ich muss versuchen, den ICE als Freizeitraum wiederzuentdecken.

Gestern saß ich um 13:10 im Zug, danke an den Kollegen, der für Freitag einen Termin in Köln koordiniert hat. Cleveres Kerlchen. Ich war um 7 zu Hause. Der Zug war gefüllt mit Familien, die in den Herbstferien zum Wandern in Bayern waren. Nette, stramme Wanderburschen. Keine Fernreisenden, alles total aloha. Wundervoll.

Auf der Hinfahrt heilloses Chaos, aber ich will mal entspannt sein und nicht darüber meckern, daß irgendein Stellwerk verreckt ist.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Jetzt isset soweit - er ist geplatzt, der SACK

Freunde, Ihr kennt mich. Ich bin die Ruhe selbst. Ich reg mich NICHT AUF. ABER JETZT ISSES VORBEI.

Ich komme gerade mit dem 17:25er Thalys ab Brüssel Midi in Kölle an und renne mir die Lunge raus, um den 19:48er nach Ddorf noch zu erwischen. Ich sehe: Alle Türen zu, nur die eine noch auf. Ich sag der blonden Schaffnerin, Typ Zonen-Gabi mit herausfordernder Zahnstellung: "lassen Sie mich bitte noch rein." Ihre Antwort: "Zurückbleiben bitte!"
Ich sage wieder, der Zug würde doch noch stehen und offene Türen stellen gemeinhin kein Risiko dar. Anders kommt man ja nicht rein. Sie: "Zurückbleiben bitte!". Das ging genau 1:15min so. In der Zeit wäre ich einmal durch den Zug gelaufen und hätte dabei noch nen Kaffee im Bistro getrunken.

Mal ehrlich: Was ist denn das bitte? Was für eine beschissene Stasi-Mentalität? Ich pack es nicht. Die hat doch gesehen, daß ich über den halben Bahnhof gerannt bin, und dann so eine armseelige Nummer?

Bei aller Liebe, das geht nicht. Ich habe ja jetzt Zeit, der nächste Zug geht erst um 20:11, da bin ich fluchs (oder flux?) zum Bahn.Comfort Schalter gerannt und habe eine schriftliche Beschwerde über diese frustrierte (und wirklich abstoßend unsympathische) Husche von Gleis 3 geschrieben. Mal schauen, was da kommt.

Dienstag, 7. Oktober 2008

Es ging tatsächlich wieder los

Seit Montag bin ich wieder "on the rail" und kann mit Freude feststellen: Es hat sich NICHTS geändert. Zweimal zu spät, zweimal magere Ausreden und fade Entschuldigungen.

Gestern allerdings mit einer Variation, die neu ins Handbuch der Rotärmel aufgenommen wurde: "Wie uns die Transportleitung soeben mitteilte, ist die Strecke zwischen Siegburg und Köln Deutz gesperrt."

"Wie uns die Transportleitung mitteilte, werden wir vorraussichtlich um :34 in Köln Deutz ankommen."

"Wie uns die Transportleitung..."

Auch ne nette Taktik. Jetzt isses die Transportleitung. Aber ich kann das schon nachvollziehen. Nach 8h Schicht mit angefressenenen Reisenden will man sich nicht mehr ans Bein pinkeln lassen. Und die Transportleitung ist fein weit weg, gute Strategie.

In der Summe war ich froh über den Ausgang des gestrigen Heimritts, denn
1) habe ich ein neues Wort gelernt und
2) war es doch nicht der gefürchtete Springer, der uns aufhielt.

Oder man hat die Prozedur geändert: Springer werden weggekärchert, dann gehts weiter.

Der Springer an sich ist so ziemlich das gefürchtetste Lebewesen im Alltag des Bahnreisenden. Gerade um diese Jahreszeit, alles ist dunkel, kalt und feucht. Da fällt der einen oder anderen armen Seele eben auf, daß das Leben nicht mehr lohnt. Erschreckend ist, daß man nach einem Winter mit 3-8 Springern total zynisch wird und Worte wie "Kärchern" in Zusammenhang mit so einem Tropf in den Mund nimmt. Aber es ist schon ziemlich hart. Zugführer oder Lokführer, das sind dann die Jobs, bei denen man froh ist, daß der Kindheitstraum nicht in Erfüllung gegangen ist.

Nun gut, er wird kommen, der erste der Saison. Da kommen wir dann auch drüber (auch sehr zweideutig, sorry). Wir leben nunmal nicht in einer Welt voller Blümchen und Lenor, da springt schonmal einer vor den ICE.

Samstag, 4. Oktober 2008

es geht schon wieder los

Moin Moin,

nach zwei Wochen auf der Messe in Hannover (mit Fahrten zur Arbeit unter 20 Minuten und das alles mit dem Auto!!) sitze ich am Montag wieder im ICE. Gott sei Dank nicht mehr so lange. Im Februar ist Schluß.

Dann ziehe ich nach Frankfurt. Hat doch keinen Sinn. Das, was ich an meiner Heimat liebe, sehe ich nicht mehr und das, was mir wichtig ist, kann ich mitnehmen. Also: Weg hier. Schade.

Hannover war schon ziemlich funky. Zu hässlich für München, zu dumm für Berlin. Aber ich hatte Spaß und positiven Streß. Ich habe Seiten an Kollegen kennengelernt, die ich nicht erwartet hätte und habe ne halbe Nacht mit einem berühmten Fußballspieler an der Bar bei Olli rumgelungert. Ich habe mich natürlich nicht getraut, ihn anzusprechen, aber meine Kollegin spielte (mal wieder) den Türöffner. Danke auch auf diesem Wege!!

Was hat das mit Bahn zu tun? Nicht viel. Aber: Es ist Verkehr für alle da. Auch für mich im Auto. Ich kann es kaum erwarten.

Freitag, 19. September 2008

"Bitte aussteigen, der Zug endet sonst!"

Liebe Pendlergemeinde. Der gestrige Tag war wohl so etwas, wie ein Highlight in den letzten Wochen.

Die Pendlergang (dezimiert durch jene, die entweder am Atlantik frieren (Springer E7), oder in der Türkei auf Multikulti machen (2fast4you)) presste sich in den 7:44 ab Deutz, da sie ja zur Arbeit mussten. Ich sprach ja schon im vorigen Beitrag von Triebzugmangel. Der Stehplatz war angenehm, der Zugbegleiter blieb nett, freundlich und souverän. Kurz: ein Tag, wie viele andere.

2hot4you, einer unserer Pendlerkollegen kam wie immer sehr knapp zu diesem Zug. Er kam nicht mehr rein, es ging aber auch gar nichts mehr. Gar nichts? Quatsch, er konnte ja um 7:54 vom HBF Köln fahren. Gesagt getan, jetzt fuhr er übern Rhein, übern Rhein...

7:54 litt auch unter Mangel am Trieb (oder so). 2hot4you kam ja nun wieder etwas spät zum Gleis, und .... passte nicht mehr rein! Jetzt fuhr er übern Rhein, übern Rhein... und stieg in den 8:10 dann in Deutz endlich ein.

Der andere Zug jedoch..............

Doch lassen wir eine beteiligte Pendlerin sprechen, die mir ihre Zusammenfassung heute zukommen ließ und die in Siegburg dann in jenen Zug einsteigen wollte, in denen unser kleiner 2hot4you am HBF Köln nicht mehr reinpasste:
Station Siegburg/Bonn
"Der ICE kam an, die Türen gingen auf und es war rappelvoll!!!
Na ja, da man auf den Zug angewiesen ist hat man sich reingezwungen.
Nach 10Min stand der Zug immer noch, obwohl er schon längst abfahren hätte müssen.
Kurz danach kam eine Durchsage: „Da der Zug 200% voll ist, bitten wir die stehenden Fahrgäste alle auszusteigen, sonst fährt der Zug nicht los.



Hamsterzug früher-Pendlerzug heute? Alles einer Frage der Zeit

Keiner rührte sich.
Nach kurzer Zeit kam wieder die gleiche Durchsage.
Es kam Bewegung auf, aber keiner wollte so richtig aussteigen.
Man fährt ja nicht aus Spaß morgens eine Fernstrecke, außerdem hatte man sich einen viertel Quadratmeter ruhmvoll erkämpft! So etwas gibt man nicht leichtfertig auf!

Danach kam die Durchsagesprecherin persönlich vorbei und versuchte auf die Fahrgäste einzureden.
Mit Erfolg.
Die gutbezahlten Fahrgäste (Anm. des Redakteurs ;-)) Nur weil man gleitende AZ hat, ist man noch lange nicht gutbezahlt) stiegen aus und warteten in der Kälte auf den nächsten Zug.
Somit kamen sie bei ihrer Arbeitsstelle und bei ihren Terminen zu spät."

So lieber Leser, jetzt gehts an die Analyse:
Es gibt also die Möglichkeit für den Zugführer, die Weiterfahrt aus Sicherheitsgründen zu verweigern! Gut, der Warmduscher hat also an seine Passagiere gedacht, vielleicht hatte er auch Krach mit seiner Fahrdienstleitung, wer weiß? Mein Zugführer (Zug genauso voll) rauschte mit dem 7:44 mit 300 km/h gen Frankfurt. Hatte der eine höhere Toleranzschwelle, oder sah er einem freien Tag entgegen oder hatte er des nachts nur guten S**?

Frage von Bahnchaos: Gibt es verbindliche Regeln, wann ein Zug fahren darf und wann nicht bei Überfüllung? Muss das Kerosin - Verzeihung Klowasser - vor dem Starten abgelassen werden?
Dürfen zahlende , oder gezahlt habende - Fahrgäste aus dem Zug gewiesen werden? Wer entscheidet, wer geht, wer bleibt? Müssen wir mit dieser Art Schikane nunmehr häufiger rechnen?

Es grüßt Weichengeist

Donnerstag, 18. September 2008

Mangelnde Unterstützung

Es mangelt bei der Bahn offensichtlich nicht nur an Triebzügen. Gestern war wieder eine so typische Szene, die sich in meinem Großraumwagen 23 abspielte. Eine ältere Dame, ich denke so um die 80, bat die Schaffnerin mit der hochgesprayten und ungekonnt asymmetrischen Frisur einer 80er Jahre Lesbenband-Sängerin um Hilfe beim Aussteigen in Köln. Also Koffer tragen und vielleicht eine Stütze beim Herausklettern aus dem ICE. Für junge Menschen sicher kein Problem, für einen älteren Menschen eine große Herausforderung.

Nun, wir erreichten Köln Deutz und alles war bereit. Nur die Schaffnerin, die zweimal von der Dame gebeten wurde, ließ sich nicht blicken. Es haben dann zwei freundliche Passagiere geholfen. Und genial war, daß eine von denen einen noch größeren Hals hatte als ich. Und ich hatte SO EINEN HALS. Die Mitreisende hat mit schallender Stimme die Schaffnermaus (Sie erinnern sich, 80er Jahre Lesbenband) bloßgestellt. Ein herrliches Bild. "Ja, mei I hoad hoald vagesse hoab i des" und so weiter.

Ok, kein Skandal, nicht wirklich lustig (Die alte Dame hatte wirklich Furcht, sie würde nicht aus dem Zug kommen) aber eben erwähnenswert. Weil es eben so typisch ist, auch für das Personal. Die können meist nichts für Zugausfälle, Verspätungen usw.. Aber auch hier ist die Frage, wie man mit Fehlern umgeht. Und für mich gilt schon: Wer Geld von dem Laden bekommt, trägt auch Verantwortung. Und kommt mir nicht mit dem Mickergehalt. Das ist keine Entschuldigung.

Die Komposita - Zauberer

Dank an den mir unbekannten Zugbegleiter oder Zugchef, der heute im "Wetterstein" den nur einteiligen Zug mit dem Wort "Triebzugmangel" erklärte.
Selten ein so schönes Wort gehört; ach ja: in der Eifelbahn nannte ein Zugführer mal die Lichtschranke "automatischen Personenflussanzeiger". Auch schön!

Wer kann weitere Bahnwortexoten beitragen?

Dienstag, 16. September 2008

Wir werden berühmt

Liebe Freunde des Eisenbahnverkehrs - wir hatten unsere 15 Minuten. Ein eifriger Mitblogger (2fast4u) hat uns darauf aufmerksam gemacht, daß unser kleiner Blog 2 Tage lang unter den Top Ten News der Website "Webnews" geführt wurde.

Ich bin mächtig stolz.

Ihr auch?

Mittwoch, 10. September 2008

Ich hab so nen Hals - von hier bis Castrop. RAUXEL!

Meine Einträge, wenn ich dies mal selbstkritisch reflektieren darf, hatten bisher immer eine recht spielerische Note. Nichts Ernstes, kein vollendeter Hass, keine Mega-Kritik. Immer mal ein Bonmot aus meinem täglichen Pendler-Leben.

Aber heute, heute Freunde ist mir der Sack geplatzt. Pardon my French, aber so einen Mist habe ich selten erlebt. Selten wohlgemerkt, nicht nie!

Ich kam recht entspannt am Bahnsteig 16 in Düsseldorf an und wollte in (nicht vor) den geliebten 6:22 nach FFM springen. Ich nehm ja nicht den Gewerkschafterzug, der frühe Vogel, Sie wissen ja.
Auf der Rolltreppe sehe ich schon die mir vertrauten Gesichter auf der Seite des Gleises 15. Normale Bahnreisende, mal abgesehen davon, daß sie kaum vertraute Gesichter auf einem Bahnsteig haben, denken sich nix. Pendler wissen aber direkt: Es liegt was in der Luft. War dann auch so.

Das schöne Schildchen mit den Runterfall-Buchstaben und -Zahlen zeigte meinen ICE525 mit Fahrtrichtung München für 6:22 an. Nur die kleine, gelbe Zusatz "Zug fällt aus" deutet das Unheil an. Bei dieser Andeutung ist es dann geblieben. Keine Durchsage, keine Erklärung. Zug fährt nicht, friß oder stirb.

Der erfahrene Frequent-Railer weiß natürlich: Locker, 6:27 nach Kölle Hbf, dort in den 6:51 nach FFM (Flughafen) und dann noch geschwind in die S-Bahn und schon ist alles wieder glatt. Nun, der hatte auch Verspätung.

Ich habe mich dann Richtung McD begeben. Nen heißen Kakao, das beruhigt.

Letztendlich bin ich doch mit dem 7:22 gefahren. Der Rotärmel (das ist kein heimischer Singvogel, sondern der Zugchef) wollte mir allerdings keine Bescheinigung geben. Die kriegt man nämlich, um dann irgendwann mal 10 Euro gutgeschrieben zu bekommen. Der sagte "ich hab keine, ich frag meinen Kollegen" und verschwand im Gewühl.

Es geht mir bei dieser ganzen Bahnchaos-Show wirklich nicht um die Fehler, die passieren. Das ist menschlich. Es ist zwar anstrengend und nervenaufreibend, aber irgendwie verzeihlich. Was nicht geht, ist die Art, damit zu verfahren.

Die Bahn unternimmt nichts, aber auch garnichts, um die Situation in irgendeiner Form zu verbessern. Nicht kurzfristig, um das Leid der Stehengebliebenen zu lindern, nichts langfristiges, um das Leid erst garnicht entstehen zu lassen. Stattdessen werden die Preise erhöht, der Service gekürzt und Phantasiegebühren wie eine "Bearbeitungspauschale" eingeführt.

Ich frage mich langsam, ob Herr Mehdorn das alles weiß. Oder ob da ein übereifriger Anzugträger aus der vierten Reihe sich mal eben einen Namen als der CostKiller machen will. E ist für mich nicht verständlich, wie ein Unternehmen sein Prestigeprodukt "Personenfernverkehr auf Hochgeschwindigkeit" mit so wenig Liebe betreiben kann. Machen wir uns doch nichts vor: Es geht hier um die Aufhübschung der Braut, um an der Börse in der ersten Reihe zu tanzen. Dann tritt Herr Mehdorn zurück und hinterläßt den Dreck unter dem Teppich seinen Nachfolgern, die dann über Jahre auf Analystenmeetings beschimpft werden.

Aber wenigstens dürfte Manfred Krug für die Kampagne nicht mehr zur Verfügung stehen.

Montag, 8. September 2008

Blue Monday

Es ist ein schöner Tag. Die Nacht über hatte es geregnet, nun verlasse ich frohgemut um 6:30 Uhr mein Zuhause, um meinen Arbeitsplatz in Eschborn aufzusuchen. Ich gebe zu, heute ist Montag, und Montag ist kein schöner Tag. Denn - Irgendwas ist immer - so ja auch der Untertitel dieses Blogs.

Ich komme pünktlich und rechtzeitig mit meiner Eifelbahn nach Köln Deutz, habe noch satt Zeit um mir mein Essensgeld für die Kantine aus dem Geldautomaten zu ziehen und auf dem Bahnsteig, widerrechtlich natürlich – noch ein gemütliches Zigarettchen zu rauchen. Die Sonne ist gerade aufgegangen, es wird ein schöner Tag.

Ich komme auf den Bahnsteig des Gleis 11, Messe/Deutz und wundere mich, steht da tatsächlich noch der 7:20 und wartet – wartet worauf. Auf mich? Nehme ich ihn? Nehme ich ihn nicht? Der hält ja schließlich an jeder Milchkanne. Zuckerschnecke meint „nee“ lass’ uns gleich den 7:44 nehmen.
Unsere Frage bei der freundlichen, netten Zugbegleitering, „Was hat er denn?“. „Fenster kaputt, muss eine Folie drauf, der Techniker ist gleich fertig“. Inzwischen wird der fahrplanmäßige 7:44 für Gleis 12 versprochen. Myriaden Wartender erwachen aus ihrer Erstarrung und gehen schnellen Schrittes den Bahnsteig runter, bis zur Treppe, Treppe hinab – Treppe hinauf und rein in den Zug. Dies sehen die Reisenden des wartenden 7:20 und stürmen ebenfalls raus – Bahnsteig hinunter, Treppe hinab, Treppe hinauf und rein in die gute Stube, die , was uns einer Entscheidung näher bringt, nun voll ist, wie zu besten „Achsenkaputtwirmüssendiezügewartenzeiten“ . Wir bleiben dabei, wir nehmen den jetzt völlig leeren 7:20 (ICE 815). „Pass mal auf“, Zuckerschnecke spielt Kassandra, der ist so voll, dass er wegen der Achsen nicht schneller als 200 fahren darf.“ Großes Gelächter. Ja wir verstehen uns, wir haben den Laden durchschaut, wir wissen wie der Hase läuft, uns macht keiner was vor!
Der leere Zug ist für einen Montagmorgen um 10 vor Acht eine Wohltat. Plötzlich haut Tfast4u mich an, „schau mal rechts“. Ich verstehe die Welt nicht. Hä? Da steht ein Zug der weißen Flotte auf einem Nebengleis? Quatsch, wir fahren auf einem Nebengleis!!! Oh mein Gott, was bedeutet das nun schon wieder? Wie der Zufall, oder der geheime Regisseur dieser Folge der versteckten Kamera es will, kommt unsere Zugbegleiterin vorbei. Auf unsere Frage. . . „Dem Zug vor uns ist der Stromabnehmer heruntergefallen und er hat so die Oberleitung beschädigt. Ha! Wir haben wirklich alles richtig gemacht. Wir Kooi-Karpfen können auf die Ölsardinen nur mitleidig herab oder besser gesagt zurückschauen!
In Bonn/Siegburg sehen wir dann noch eine Folge der Dokusoap „wo läuft das Schwein“, da wir natürlich, wegen der Falschfahrt auf dem Gegengleis anhalten.






Jetzt, im Gefühl, Gewinner zu sein, können wir drei uns wieder dem Skatspiel zuwenden. Montabaur zwar etwas Verspätung, aber normal. Kurz hinter der Perle des Westerwaldes eine Bremsung. Der Zug steht in dem langen Tunnel kurz hinter dem Bahnhof. Was los ist? Die gerade aus dem Urlaub kommende Zugbegleiterin (die hat sich heute den Feierabend wirklich verdient, meine Gebete sind mit ihr) teilt uns über Lautsprecher mit, dass im vor uns liegenden Streckenabschnitt ein Zug liegengeblieben sei. Weiß sie näheres, melde sie sich wieder. Noch so ein marodes Etwas von 403! Wahrscheinlich sind die Toiletten übergelaufen und die haben die Zugelektronik empfindlich gestört. Langsam wird’s wirklich lustig, in der letzten Zeit bleibt wirklich etwas zu häufig liegen und ein bischen zuviel auf der Strecke.

Lange Zeit nichts. Erwähnenswert nur mein Nullspiel mit Kontra und Re in einer Bockrunde, dass ich gewinne, obwohl ich es hätte verlieren müssen. Schon da bemerken wir, dass Zuckerschnecke ruhiger wird, geradezu leise und bleich. „Ich kann nicht mehr lange, ihr wisst ja nicht, dass ich etwas klaustrophobisch …“ Hier ist der Psychologe gefragt. Mit ruhiger sonorer Altherrenstimme gelingt es mir, Zuckerschnecke etwas zu beruhigen. 2fast4you haut in gewohnter Manier in die Kerbe, die sich ihm darbietet. „Das erkärt zumindest Dein fehlerhaftes Spiel“, aber nicht unseren nun halbstündigen Stillstand in der Röhre. Knack- krks –krrg „Meine Damen und Herren, wir werden jetzt zurück nach Montabaur fahren. Hierzu muss der Lokführer zum anderen Ende des Zuges gehen.“ Puhh armer Kerl-das. Über 400 Meter im Tunnel ! Ekelhaft.

10 Minuten später setzen wir uns wieder in Bewegung. In Richtung Limburg!? „Wie es scheint meine Damen und Herren, wurde der liegengebliebene Zug nun von der Strecke entfernt. Unser nächster Halt ist in ca. 10 Minuten Limburg-Süd“ Drei Züge haben uns mittleweile überholt. Sie hatten das Glück, hinter uns zu sein und konnten auf der Gegenstrecke fahren. Na, uns macht halt keiner was vor! Wir wissen wie der Hase läuft, aber anscheinend nicht wie und warum Züge fahren. . .oder nicht.

Bald sind wir in Frankfurt am Flughafen. Die freundliche Stimme aus der Zugkommunikationsanlage lässt uns mit einem Bedauern wissen, dass der Zug am Flughafen heute wegen der großen Verspätung ende. Für Anschlusszüge achten sie bitte auf die Durchsagen am Bahnsteig.

„Pendlerkollege, wo bist du?" Handykommunikation über das Qualitätsnetz von Vodafone ist doch Klasse! "In Limburg? Kurz hinter uns? Im 8:44? Dann kommen wir gleich zu Dir in den Zug, du fährst ja hinter uns!“ „Ich sitze zwischen Wagen 23 und 24 auf dem Boden, ihr fallt sozusagen dann über mich! Is aber schon voll , hier!“

Am Bahnhof FFM-Flughafen klebe ich dann noch ein paar Hinweisschilder auf diesen Blog, da kommt schon der 8:44 an.


„Da steig ich nicht ein“ sagt Weichengeist, die anderen schließen sich an. „Wo einer fährt, fahren auch noch andere“ ist unsere einhellige Meinung. Unsere Ziele habe wir soweit revidiert, dass wir noch das Mittagessen in der Kantine erreichen wollen.

Es kommt ein Zug aus nirgendwo - Das Zugziel am automatischen Zugzielanzeiger des nächstversprochenen Zuges verheißt vielen unserer Mitreisenden einen Halt am Frankfurter Hauptbahnhof. Vertrauen ist gut, denkt sich 2fast4you und kontrolliert das Zugzielschild am fahrenden Material, dass deutlich Basel ausweist. Über Mannheim! Reisender, der du diesen Blog liest, und am heutigen Tage unser unbekannter Begleiter warst: Wie ist es denn so in Mannheim? Ich war noch nie da.

Der nächste aber, der nächste ist es! Die Reisegruppe aus Frankenthal hatte aber schon die schönsten Plätze für sich eingenommen. Schade! Ein Vorschlag an Hartmut M. Bitte bitte aus dem Kapitalhaufen des Börsenganges den Nachrüstsatz S-Bahn für für ICE 3 kaufen und einbauen. Denn ich habe was dagegen, wenn schwitzende alte Männer auf mich drauf fallen - ich habe zwar nichts dagegen wenn ich auf hübsche junge Mäuse falle, aber die hübschen jungen Mäuse haben sicherlich etwas dagegen, wenn ich ihnen in den Schoß falle, weil ich ein schwitzender alter Mann bin. Also! Umrüstsatz für Schnellfahrzüge. Haltegriffe, Haltestangen oder auch die praktischen Klappsitze. . .

10:28 Uhr sind wir am Hauptbahnhof. Ich erwähne die 15 minütige Verspätung der S3 nach Eschborn nur aus Chronistenpflicht. 11:15 ist es nun. Ich bin angekommen. Mist! Die Kantine öffnet erst in 15 Minuten.

Donnerstag, 4. September 2008

1.9.2008 Ein Jahr Nichtrauchen in der Deutschen Bahn

noch'n Gedicht - Herbst

Herr es ist Zeit
Der Sommer war sehr groß
Leg' Deine Schatten auf die Pendlermienen
und lass auf den Schienen
die Züge los.

Befiehl den schnellen Zügen voll zu sein
Gib ihnen noch gemütlichere Tage
Trage sie zu den Zielen hin und jage
Der Pendler Füße von Gleis 10 zu ein

Wer jetzt kein Auto hat, der kauft sich keines mehr
Wer jetzt am Gleise wartend steht den Mantelkragen faltet
Der wird im Zugverspätungszeitraum mehr und mehr gealtet
ungläubig an der Börse sehn, wie Mehdorns Willen waltet.

Zeitgenossen, die nicht unbedingt genießbar sind . . .

So nicht , Herr C. (Name der Redaktion bekannt)

Manchmal glaubt man es selbst als 50 jähriger, sich selbst als mit allen Wassern gewaschener und abgebrühter Mann empfindend nicht, was sich manche „kultivierte“ oder zumindest solche Merkmale aussendende Mitmenschen im täglichen Miteinander erlauben.

Heute war es wieder soweit, ich durfte in die Abgründe menschlichen Fehlverhaltens schauen, und wieder etwas lernen.

Wie immer war der ICE 525 von Dortmund nach München mit Halten u.a. in Köln-Deutz wohlgefüllt. Da es sich schon um einen Doppelzug handelte murrten die, diesen Zug nutzenden Pendler nicht, außerdem waren sie es ja schon gewöhnt, manches Mal die S-Bahn nach Frankfurt nehmen zu müssen. Also: Business as usual.

Freundliche Fragen, ob Plätze noch frei seien wurden von dieser, ja ich möchte sagen eingeschworenen Pendlergemeinde ebenso freundlich und wenn möglich positiv beantwortet. Man fand also seinen Platz in diesem Konglomerat Reisender gleichen Zieles.

Meine Frage an einen gutsituierten Herrn, der allein an einem Tisch mit vier Sitzplätzen saß, ob denn die Sitzplätze belegt seien, ich dachte es schon, da sie großzügig mit Mantel, Zeitungen und Taschen belegt waren, wurde kurzerhand mit „da kommen noch welche“ abschlägig beschieden. Na, keine Reservierung in den zugehörigen Reservierungsfensterchen oberhalb der Sitzplätze ließen mich schon ob der Richtigkeit der Erwiderung zweifeln, so dass ich nur sagte, „ich halte es im Blick“. Mit Mittelfinger und Zeigefingen wies ich auf meine Augen, und fühlte mich wie Robert de Niro im Film „Meine Braut, ihr Vater und ich“.

Ein Mitpendler (Name der Redaktion auch bekannt), der seit Düsseldorf im Zug saß, und der zu unserer Pendleruntergrundkampfgruppe gehört, machte eine weitere Tupamara darauf aufmerksam, dass jener ältere, harmlos scheinende Mann, dies öfter so mache, um seine Bein- Arm- und Leibesfreiheit seinen ihm wohl Kraft Wassersuppe zustehenden Komfort über die Gebühr (nicht zuletzt die der Fahrkarte) zu erweitern. Kollegin A. (Name der Redaktion natürlich bekannt) konnte dies nicht hinnehmen, ist doch ihre Lebenseinstellung eine kämperische und urdemokratische! Sie wollte dies von amtlicher Seite überprüfen lassen und ging zum „Vollzugsbeamten“ – so müsste diese Berufsgruppe in diesen ü berfüllten Zügen wohl zutreffender benannt sein – der gerne den aufkommenden Streit schlichten wollte, indem er ihren Wünschen entsprechend den alten Mann fragte, ob denn wirklich diese Plätze besetzt seien.. Der senile Greis sagte angesichts des Rotkäppchens und dessen ihm amtlicherseits zugewiesenen Sanktionsmöglichkeit natürlich sofort, dass jene Plätze frei seien.

Unsere beste Kämpferin hingegen fuhr er nur an, sie könne es nicht einfach behaupten, nicht einfach behaupten, behaupten, behaupten. Nun, hat sie ja auch nicht, denn wenn ein Pendler etwas macht, so wird er es immer auch beweisen, beweisen, beweisen. Nachdem er nicht aufgeben wollte mit seiner greisenhaften Grummelei, kam nur noch der Spruch, noch ein Ton, und ich rufe den Schaffner noch mal.

Ich hätte nie geglaubt, dass so etwas passieren kann. Wir Ausgestossenen nahmen nunmehr die erkämpften Sitzplätze dankbar an. Unser Raumausgreifer hingegen erlebte wohl bis Frankfurt-Flughafen eine unangenehme Stunde.

Da half auch nicht der Trost des Zugchefs, der ihm im ´Vorbeigehen zuzwinkerte und sagte:“Den zu frühen Zug genommen?!“

Moral an alle unseren Pendlerfreunde: Nichts ist so wie es scheint, frage nach und Dir wird ein Sitzplatz beschieden sein.

Skandal! Bahn nimmt Berufstätigen ihren Lebensinhalt! Nach Börsengang Konkurrenz auf allen Geschäftsfeldern

Mittwoch, 3. September 2008

Mal nen Limerick

Am Morgen am Bahnsteig von Kölle
Die Massen sind wieder die Hölle
Der Zug ist zu
ich find keine Ruh
Es scheint als Mehdorn nicht wölle

Montag, 1. September 2008

Die Pennermännchen von Berlin

(eine Adaption eines Gedichtes über Menschen, die immer mehr und mehr haben wollen, und am Ende doch nur wieder in ihrem Pisspott aufwachen.)

Wie wars in Kölle doch heut morgen
um halbe acht noch ohne Sorgen.
Denn auf dem Pendelweg gen Süden
war jeder Reisende zufrieden.


Da kam übern Schall
die Info für all
der Zug wär zu spät
hielt nicht nur in Limburg
nein auch Montabaur. Wir alle war'n sauer
und ernten den Spott, also was wir gesät!


Wir - also Zuckerschneck und Banker -
hinüber über Vatter Rhein,
um achtuhrvierundfünfzig führ
der Mannheimer die Schnellfahrkür!


Da kam über Schall
die Botschaft für all
der Zug Viertelstunde
zu spät, welch ne Kunde
das macht' in der Summe
mit Brücke und Gang
ne halbe , die wurde uns lang.
Der Pendler, bleibt immer der Dumme.


Doch irgendwann am Aeroport
war frohe Kunde, ging das Wort
auch der IC aus Wiesbaden
wär heut ein echter Mieswagen.
War unser Glück, nur mit ner Stunde
Verspätung! Frankfurt am Main gefunde.


Ich habe stets, "die in Berlin die sind hart drauf" gehört.
warum ist immer wieder dann ne Weiche gestört?
tbc

Ich muss hier mal ne Lanze brechen

Seit einigen Tagen nutzen mittlerweile drei Pendler dieses Medium, um über ihre täglichen Erlebnisse zu berichten, Mitreisende in Schubladen zu stecken oder ihre Mutti zu grüßen. Aber immer mit einem leisen Unterton - Kritik an der Bahn.

Ich sehe das nicht mehr ein. Die Bahn, das ist ein toller Konzern. Logistische Meisterleistungen tagaus - tagein. Da fahren hunderte Züge mit Millionen von Menschen, da geht nunmal was schief. Volle Züge, keine Klimaanlage, verstopfte Toiletten, Verspätung, Zugausfall, nur ein Wagen, umgekehrte Wagenreihung...Was soll et denn?

Ich finde die Idee, eine Bearbeitungspauschale bei Ticketkäufen am Schalter einzuführen, absolut fantastisch. Ist doch bloß gut, daß die Kunden dafür bezahlen müssen, sich am Schalter bedienen zu lassen. Und mal ehrlich: Für 2Eurofuffzig kriegt man das bei keiner Sexhotline.
Sportskamerad Westerwelle sieht das übrigens genau so.

Und wenn die ganzen Lieschen Müllers nach Oer-Erkenschwick und Tante Giselas nach Winterberg in Zukunft mit dem Auto fahren, hab ich in meinem ICE wenigstens wieder Platz.

Die Bahn und der Kampf gegen die Klimaerwärmung

Letzten Mittwoch – die Zuckerschnecke, der Geisteswissenschaftler und ich beschlossen den Zug um 18:29 Richtung Bruxelles zu nehmen. Zuckerschnecke hatte uns zielsicher einen Tisch in Wagen 23 gesichert. Ich hatte schon so ein komisches Gefühl als ich den Wagen betrat. Sie kennen das bestimmt, dieses Gefühl der Unsicherheit. Ich dache: Alles ganz normal, die Tische stehen am selben Platz wie immer, die Klo´s sind gesperrt, der Kontrolleur teilt die Reisepläne aus, aber irgendwas irgendwas stimmt einfach nicht. Ich setze mich zu Zuckerschnecke und in dem Moment war es klar, ich hörte nicht auf zu schwitzen. Sofort schoss es mir durch den Kopf: Mist die Klimaanlage muss ausgerechnet in diesem Wagen wieder kaputt sein. Also liebe Leser, nicht das uns dies zum ersten Mal passiert. Zuckerschnecke, der Geisteswissenschaftler und ich beschlossen den Tisch zu behalten und abzuwarten. Der Zug fuhr pünktlich ab und kurz nach Reisebeginn kam auch schon der Bordtechniker vorbei. Wir stoppten Ihn und baten Ihn höflich die Klimaanlage etwas kühler zu drehen. Antwort Bordtechniker: Ja ich kümmere mich sofort darum. Wir waren für einige Minuten glücklich darüber, dass die Klimaanlage doch nicht defekt war. Es dauerte nicht lange da sagte der Geisteswissenschaftler genau das sagte, was wir alle empfanden. „Hört mal, hier wird es ja wärmer und nicht kälter“. Wir witzelten gerade darüber, dass der Bordtechniker nicht weiß, wie rum man die Knöpfe drehen muss, damit es kälter wird, als ein weiblicher Kontrolleur an uns vorbei schoss und am übernächsten Tisch zum stehen kam. Ich sah Sie nur von hinten, aber ich ahnte da schon Schlimmes. An Hand von Wortfetzen konnte man erahnen, dass Sie mit dem Herren, zwei Reihen weiter, die Problematik Klimaanlage besprach. Vorsichtig sagte ich „Hallo“. Die Dame drehte sich um. Ich weiß nicht mehr warum ich mich so erschrak. War es Ihre ruckartige Bewegung oder Ihr darauf folgender Blick. Sie war der Typ Rottenmeier, den man aus Heidi kennt und Ihr Blick versprach Nichts Gutes.
Höfflich begann ich mit meinem Satz … „Wir haben schon mit dem Bordtechniker“ da kam auch schon eine Antwort rübergezischt. „ Ja, der Bordtechniker arbeitet daran.“. Ich setzte noch mal an. „Ich wollte doch nur sagen, dass der Bordtechniker“ … als schon die nächste Antwort kam. „ich sagte doch, der Bordtechniker arbeitet daran“. Gut, dachte ich mir, dann lässt du es eben. Die Dame verschwand im nächsten Wagen, um nach extrem kurzer Zeit mit einem irren Tempo wieder zurückzukommen und direkt vor unserem Tisch zu halten. Oh Gott dachte ich, jetzt ist es aus. Jetzt macht Sie dich platt. Nie wieder das Tageslicht sehen, die Blumen riechen, den Sonnenuntergang genießen, Alles vorbei.Tschüß Leben. Ich hatte schon mit mir abgeschlossen als ich eine höfliche Stimme hörte. „Ich kann Ihnen erklären warum es hier so warm ist“. Erstaunt schaute ich auf und dachte so, ups die kann ja auch anders. Leise sagte ich (immer noch ein wenig ängstlich) „ja bitte“. Sie, „Also wenn im Bahnhof die Klimaanlage überhitzt, dann muss man erstmal heizen bevor man wieder kühlen kann“ Ich sagte „Ach ja, na dann“. Ich glaube das war das dämlichste was ich je gehört habe. Mir schoss mein Physikstudium durch den Kopf.. Da war doch was Carnot Prozess, Klimatechnik. Es wurde schnell klar was dies zu bedeuten hatte. Wenn die Bahn nach innen heizt mit Ihrer Klimaanlage, dann muss Sie nach außen kühlen. Gut zugegeben, draußen war es auch echt warm, aber die Zuckerschnecke, der Geisteswissenschaftler und ich bezweifelten, dass wir an diesem Tag die Welttemperatur auch nur um ein 1000enstel Grad gesenkt hatten. Wir waren einfach nur stolz auf die Bahn. Die DB tut was gegen die Klimaerwärmung. Dieses tolle Gefühl hielt leider nicht lange an. Der Zugchef kam vorbei und wir vernahmen die ernüchternden Worte: „Die Klimaanlage ist in diesem Wagen kaputt, besser gesagt die Sicherung ist defekt. Das Problem liegt darin, dass die Sicherung von außen unter dem ICE ist und unser Bordtechniker da jetzt nicht dran kommt.“ Wie der steigt bei 300Km/h nicht aus, was ist denn das für ein Service, dachte ich noch als die Durchsage kam. „Liebe Fahrgäste, in wenigen Minuten erreichen wir Köln/Haupbahnhof …..“
Bis zum nächsten Mal liebe Leser.

Sonntag, 31. August 2008

Bald ist endlich wieder Montag

Sonntag habl fünf Nachmittags. Bald ist auch dieses Wochenende wieder geschafft und endlich, endlich geht es wieder mit der Bahn nach Frankfurt. Was freue ich mich auf den Montagmorgen. Hunderte von Beratern die in ihr zweites Zuhause nach Frankfurt pendeln, die 1.Klasse damit überfüllen und den Rest des Zuges gleich mit. Ach die geliebte Laptop-Fraktion wie habe ich Sie doch 2 Tage vermisst....

Wehe ich kriege morgen keinen Platz am Tisch!! Ich sag´s Ihnen im Guten. Und jetzt sind Sie dran!

Freitag, 29. August 2008

Im Kurswagen nach Dagebüll


Autor : ein uns bekannter Gastschreiber

Ich gehöre auch zu den Dauerpendlern auf der Schnellstrecke zwischen Köln und Frankfurt am Main und bin damit auch Besitzer einer Bahncard 100. Vielleicht gehören Sie ja auch dazu.

Wenn es sich denn nicht vermeiden lässt, an freien/privaten Tagen mit der Bahn zu fahren, bin ich natürlich sehr glücklich im Besitz einer solchen „Was kostet die Welt“-Karte mit integrierter Reisefreiheit auf Deutschlands Schienen für nur einmalige 3.500 Piepen. Das sind Sie bestimmt auch, ah ich sehe Sie nicken. Dann wissen Sie ja auch, was einem auf so den „Nebenstrecken“ alles passieren kann. Ich kann ihr zustimmendes Nicken bis hierhin sehen. Ich erzähl Ihnen jetzt mal eine Geschichte aus meinem privaten Leben mit der Bahn.

Nun begab es sich zu jener Zeit, um genau zu sein am Freitag, den 08.08.2008 (Beginn der olympischen Super-China-Sommer-Spiele), dass ich an diesem Tag nach Föhr reisen wollte. Meine Frau und Kinder waren schon ein paar Tage zuvor mit dem Auto auf die Insel gefahren, um die Verwandtschaft zu besuchen.

Also ab mit der Bahn bis nach Dagebüll Mole und von dort mit der Fähre weiter – Fähre wissen Sie was das ist? Muss ich nicht erklären, ne? Gut. Die Fahrt mit der Bahn von Düsseldorf aus dauert nur schlappe 6,5 Stunden und dann geht es weiter mit der Fähre. Der erste Zug (Intercity!) morgens fährt um 5:30 los. Ich hatte mir den Wecker auf 4:00 Uhr gestellt (oh Mann, das ist früher als es eh schon immer morgens ist, kennen Sie ja auch, ne?) und prompt instinktiv den Wecker bei Klingeln um 4:00 Uhr im Halbschlaf ausgestellt und bin um 6:00 Uhr von alleine aufgewacht. Warum instinktiv? – Das folgt noch, erkläre ich Ihnen später.

Ein kleiner Exkurs an dieser Stelle an die Vorabendgeschehnisse am Donnerstag, den 07.08.2008: ein orkan-/tornadoartiger Sturm fegte über Köln, Düsseldorf und Norddeutschland am Abend dieses besagten Donnerstags hinweg.

Und weiter geht es: um 9:30 Uhr fuhr der nächste Zug (Intercity!) nach Westerland mit Kurswagen nach Dagebüll Mole. 9:30 Uhr war locker zu schaffen, und so war ich nach Kaffee und Brötchen am Bahnhof (wir Pendler geben ja eigentlich am Bahnhof noch mal 3.500 Piepen im Jahr für Essen, Trinken, Lesen und Kartenspiele aus, kennen Sie auch, ne? Schön Schokocroissant, Brötchen mit Schinken, lecker Milchkaffee, Laugenbrezel bei Ditsch, kaltes Bier vom Iraner, prima Frischgetränk von der Saftbutze oder mal einfach wieder Mäces) frisch und munter auf dem Bahnsteig, allerdings war nun meine Ankunftszeit auf Föhr (Fähre inkl.) auf 17:15 Uhr angestiegen.

Der Wagenstandsanzeiger gab an: Erst die Lok (Hey, mal ein echter Triebkopf!), dann der Kurswagen nach Dagebüll, dann der ganze Restzug mit Ziel Westerland (Einschub: Föhr und Sylt ist wie Dortmund und Schalke nur noch 10mal schlimmer, und daher ist der Zug für mich ein lästiges Übel, um nach Föhr zu kommen. Sie merken schon, hier beim Lesen, da lernt man noch was). Ich also nach vorne. Gerade angekommen vernahm ich die nette Stimme aus dem Lautsprecher: „Bitte beachten Sie! Der Zug verkehrt heute als Ersatzzug und ist umgekehrt gereiht“ Ersatzzug? Hä? Ich ahnte großes Ungemach.

Der Bahnsteig brechend voll mit Sylt-Touristen („Is ja so schööön daa“, ja ja und die blöde Kuh haben Sie bestimmt auch auf dem Auto kleben. Sie dürfen ruhig nicken, außer mir sieht das keiner.). Als ich dann direkt nach Ansage zurückeilte – die meisten standen ja nur blöd rum, weil Sie die Ansage nicht verstanden haben. Ist Ihnen das eigentlich schon mal aufgefallen? Früher wo man nicht gependelt ist, hat man die Durchsagen nicht verstanden, nicht gehört, ignoriert, und jetzt? Einwandfrei, als wenn der Lautsprecheronkel direkt neben einem stehen würde – als ich also zurückeilte, da hörte ich doch neben mir zwei Päärchen die Worte wechseln: „Na, auch wieder da?“ – „Ja, wir wollten es vier Stunden später noch mal probieren“ und da war er, mein INSTINKT! Der 5:30-IC war komplett ausgefallen und ich ganz lässig anderthalb Stunden vor dem Ereignis den Wecker ausgemacht im Halbschlaf, und jetzt sind Sie dran!

In mich hinein grinsend – haste gut gemacht – wanderte ich zum Ende des Zuges und je näher ich dem Ende kam desto mehr verging mir mein Grinsen. Ersatzzug, Ersatzzug, Ersatzzug, denk nach, denk nach… die werden doch den Kurswagen… nein das können die nicht…. Am letzten Wagen angekommen bin ich eingestiegen, hinter einer Horde Rentner auf dem Weg, nach Sie wissen schon wohin: Westerland. Der erste Blick in den Intercity-Großraumwagen bot mir einen „Freitag 17:10 Frankfurt-Köln“ Anblick: Alles voll. Oh Mann! Da will man einmal privat mit der Bahn fahren und dann auch noch Intercity und knüppelvoll. Elegant wie eine alte, erfahren Gazelle am begehrten Wasserloch in der Serengeti ergatterte ich einen freien Einzelplatz.

Der Rest kurz vor Abfahrt sei schnell beschrieben: Chaos, keine Platzreservierung gilt mehr, Ersatzzug ohne Wagen 16 und 17 (Hallo? Wen interessiert das?) Rentner die behaupten Sie haben reserviert und deshalb gehört Ihnen persönlich ein ganzer Sitz der DB AG auf Lebenszeit auch wenn eigentlich niemanden irgendetwas gehört und schon gar nicht, wenn es sich um einen Ersatzzug handelt.

In mir kam unterdessen der Verdacht auf, könnte es sein, dass wegen des Unwetters am Vortag (s.o.) etwas nicht stimmte? Etwa Züge nicht zurückgekehrt sind und deshalb dieser Ersatzzug verkehrte, der 5:30-IC gar komplett ausgefallen war?

Mich interessiert immer noch die spannende Frage, ob ich nun im Kurswagen nach Dagebüll saß oder aber nicht und es das liebe kleine Kurswägelein gar nicht gab. Es sei Ihnen erklärt, dass der Kurswagen sich von dem Rest des Zuges in Niebüll (Kreis NF) verabschiedet und seinen Weg nach Dagebüll Mole nimmt, ganz alleine und auf sich gestellt, aber lassen wir Sentimentalitäten.

Endlich, endlich, endlich kam hinter Dortmund ein von der DB bestellter Zugbegleiter in meinem Wagen an und kontrollierte die Fahrausweise, die Fahrscheine und sogar die Fahrkarten. Der etwas genervte Mann („Herr Schaffner, wat is mit meine Sitzplatzreservierung? Isch han doch daför bezahlt!“) wäre schon fast weg gewesen, nachdem er einen flüchtigen Blick auf meine Schwarze geworfen hat, als ich ihn abrupt mit dem Anheben meiner Stimme gestoppt habe und fragte „Entschuldigung – guter Bruder im Geiste und treuer Weggefährte auf allen Schienen- ist das hier der Kurswagen nach Dagebüll Mole?“ –„Nein! Es gibt heute keinen Kurswagen (Du Depp weißt Du das nicht? Das steht doch überall in den Sternen und wir haben es doch auch schon KEIN EINZIGES MAL durchgesagt!! Mann, Mann, Mann! 3.500 Piepen auf der Joppe, aber nicht wissen, dass es heute keinen Kurswagen gibt!)“- „Äääh, und wie komme ich dann nach Dagebüll Mole?“ – „(Was ein Volleimer! Quatsch mich nicht mit Deinen Fragen voll!) UMSTGEIGEN!!!“-„Äääh, umsteigen? Ja wie, in Hamburg?“-„(Da hab ich mich hier durch den ganzen Zug knipsend gequält und dann der noch) Nein, doch nicht in Hamburg.“ – „In Niebüll?“-„Ja, in Niebüll, dort soll ein Ersatzzug stehen, mit dem es dann weitergeht, aber keine Ahnung ob wir bis dahin kommen, gestern ging kein Zug mehr zwischen Bremen und Hamburg und aus Hamburg keiner mehr raus nach Westerland (Sehr gut, dachte ich) und das Unwetter (jetzt sprudelte alles aus ihm raus, die ganze Last fiel ihm von den Schultern, gleich würde ich ihn in den Arm nehmen müssen und wir würden beide heulen). das Unwetter hat alles durcheinandergebracht, es war ein Tornado, haben Sie davon nichts gehört (nee, hab ich nicht), es war so furchtbar.“ Dann schnäuzte er in sein Taschentuch, wusch sich die Tränen aus dem Gesicht, klopfte mir auf die Schulter und ging schluchzend weiter. Na ja, ein bisschen habe ich zugedichtet, dass müssen Sie schon verstehen, sonst lesen Sie ja auch nicht weiter.
Ich wurde verdutzt zurückgelassen, habe kurz überlegt, tief Luft geholt und wissen Sie, was ich dann gemacht habe?: Ich bin in Münster ausgestiegen, habe 40min auf den verspäteten ICE nach Frankfurt gewartet und bin dann schööön wieder nach Hause gefahren. Auf Bahnchaos hatte ich einfach keine Lust, nicht an meinem freien Tag. Meine Frau und Kinder haben schöne Tage bei Oma und Opa verbracht und ich mal prima zwei Tage entspannt zu Hause.

Wissen Sie was? Mögen wir Pendler auch auf der Schnellstrecke manchmal schimpfen, auf dem Rest des Streckennetzes ist alles noch viel schlimmer!

Und jetzt noch zum Abschluss, aber dann bin ich wirklich fertig. Kommen Sie mal ganz nahe ran. Näher! Hört uns auch keiner zu? Liest keiner mit? Okay: Ich habe noch so ne Geschichte erlebt! Allerdings beruflich! Die erzähle ich Ihnen beim nächsten Mal und jetzt sind Sie dran!!

Mittwoch, 27. August 2008

Pendler - besondere Spezies?

Die meisten Pendler, die man jeden Morgen und jeden Abend im Zug sieht, sind 08/15 - Anzugträger und ähnlich, mit Computer, Blackberry oder Tageszeitung beschäftigt. Oder mit allem zusammen.

Aber so ein paar der Sportskameraden, das sind schon spezielle Fälle. Ich möchte dem einen oder anderen hier mal ein Forum geben.

Da ist zum Beispiel der "Hektiker". Jeden Morgen, 6:22, Ddorf Hbf. Der junge Mann kommt mit scheinbar nassem Haar und Sturmfrisur auf den Bahnsteig. Um dann sofort nach ganz hinten zu rennen und den einlaufenden Zug abzufangen. Neben dem rennt er dann parallel, bis er vor einer Tür stoppt und mit gleicher Vehemenz einsteigt. Danach schaltet sein Körper wohl wieder auf Puls 40, denn bis Frankfurt sieht man ihn unter der Kuscheldecke hervorragen und schlafen. Vielleicht sagt ihm mal jemand, daß der Zug immer um 6:22 kommt. Er muß nicht entgegen und dann wieder mitrennen. Aber vielleicht macht es ihm einfach Spaß.

Oder Foxy Lady, eine Dame mittleren Alters (50+), die sich durch besondere Umgangsformen in Szene zu setzen weiß: Meist hat sie einen Platz reserviert. Der wird dann in Köln eingenommen. Sollte sich jemand erdreisten, sich dort hinzusetzten, setzts was. "DAS IST MEIN PLATZ, WEG DA!!" ist noch charmant. Danach das übliche Ritual: Ohrenschoner druff, Kapuze drüber und ab ins Lalaland. Auch schön.

Oder die vier bis fünf Skatspieler. Auch ein komisches Völkchen. Unterhalten mit ihrem Karten-Trashtalk den ganzen Zug. "Das ist mal sowas von einem Null". Wenn sie nicht über ihre bescheidenen Blätter motzen, verwirren sie gerne mal Einmalreisende mit Horrorgeschichten. Wenigstens stimmt hier die zwischenmenschliche Kommunikation. Zu denen gehöre ich ab und an auch. Aber nen Null hab ich sowas von eigentlich nie.

Bemerkenswert ist auch der junge Mann, der jeden Morgen auf den Bahnsteig Gleis 15 kommt und laut (!) anfängt zu schimpfen. Über jeden. Über alles. Aber besonders auf die Bahn. Da kommt der Zug mal in umgekehrter Warenreihung, da geht er richtig ab: "Das kann doch nicht wahr sein, die Vollidioten, wie blöd muss man sein? Ach, so eine Scheisse, Saftladen...." Um dann in einen Regionalexpress nach Kölle zu steigen.

Insgesamt wie im wahren Leben: Die meisten sind stinknormale Menschen, die aus Karrieregründen oder weils im Rheinland nichts gab nach Frankfurt fahren. Dieser Haufen ist gesprenkelt mit bunten Punkten. Die gibts auch überall. Und die hier beschriebenen Fälle sind auch tolerierbar. Menschen mit Höflichkeitsproblemen, ungeduldige Zeitgenossen und Rumbrüller gibt es nicht nur im Zug. Aber da fallen sie halt auf. 1,5h in der 300km/h Röhre und man schaut halt genauer hin.

Montag, 25. August 2008

Hilfe - Die Ferntouristen kommen

Heute morgen wieder: Einfahrt FFM-Flughafen. Bis dahin entspannte Stille im Zug, jeder schläft oder klappert auf seinem Computer, hört Musik - kurz: Entspannung vor der Arbeit. Schließlich ist der Zug ein Teil des Freizeitraums der Fernpendler aus dem Rheinland.

Aber dann. FFM-Flughafen und die Hektik bricht los. Es gibt mindestens 2 Kategorien von Passagieren, die am Flughafen einsteigen:
1) Die anderen Businesskasper, die von einer Dienstreise zurückkommen oder von sonstwo her an ihrem Dienstreiseziel angekommen sind und nur noch nach FFM oder Würzburg oder so müssen. Die will ich heute nicht mit Hohn überziehen - wozu auch? Die machen ja nix
2) Die Ferntouristen - meistens als Herdentier unterwegs. Familienverbund, Kegelclub, Ortsvorstand der CSU Coburg.
Heute hatte ich eine vierköpfige Familie aus dem Schwabenland zu bestaunen. Typ Trekking-Schuhe und MuFuHo (Multifuntionshose, meist aus GoreTex mit Bändeln auf 7/8, gerne in beige, zementgrau oder natogrün), die wohl gerade vom Wandern aus Tralalalote zurückkehrten. Die Mutter (ich glaube es war die Mutter, denn das andere erwachsene Wesen trug Vollbart) brüllte mit markerschütternder Stimme Befehle in Richtung Kinder, die (ich tipp mal 4 und 6) mit der Fülle des ICE etwas überfordert waren. Aber Herr Mama hat sich keine Blöße gegeben und zackig vier Plätze erobert. Eine Dame erwähnte mit leisem (und sehr angenehmen) Stimmchen, daß sie dort bereits sitzen würde, darauf kam mit ca. 160dbA:
"Abr doch wohl nedd auf beide Plädze, gell?"
Nach mehrfacher Reallokation der Familie (letztendlich saßen sie alle an MEINEM Vierertisch) hab ich mich verdrückt, BordWC und Ausgang. Bloß weg!

Kurz und gut: Die morgendliche Idylle ist spätestens am Flughafen vorbei. Vorbei ists mit der Hochgeschwindigkeitsfahrt durch nebelverhangene Westerwälder Anhöhen, vorbei ists mit dem stimmungsvollen Sonnenaufgang bei 300km/h, vorbei ists mit Rancho Relaxa.

Man sollte denen mal ne Uhr schenken. Vor Acht wird zur Hölle NICHT GEBRÜLLT!!!!
Oder in verständlicher Sprachfärbung:
"Vor achd uhr morgens wird zur hölle nedd gebrülld, hajo, so isch des!"

Samstag, 23. August 2008

Freitagschaos - wie immer

Deutsche Bahn - Irgendwas ist immer. Auch am Freitag. Die Woche hat eigentlich recht gut funktioniert, die Verspätungen lagen jeweils unter der Viertelstunde und man will ja nicht kleinlich sein.

Aber Freitag dachte ich, es wäre toll, früher nach Hause zu fahren. 17:10, der IG Metall-Zug. Am Bahnhof die Meldung "umgekehrte Wagenreihung". Heisst also nicht die zweite Platte rechts vom Telefonhäuschen sondern zweite Lampe außen. Die Insider wissen: Ich beschreibe die optimalen Einstiegstellen.

Ich bin in diesen Zug gestiegen und was soll ich sagen: KNÜPPELVOLL. Ich stand mit dem einen Mitarbeiter eines aufstrebenden Telekommunikationskonzerns im Wagen, als sein Kollege und Mitpendler uns per Handy in den Speisewagen lockte. FFM-Flughafen sind wir umgestiegen - außen herum, denn der Zug war so voll, daß nichts mehr ging.

Der Speisewagen -welch eine List von seinem Kollegen mit Hut - war natürlich ebenso voll und zusätzlich war die Klimaanlage kaputt. Der Kamerad am Tresen, geschätzte 62 bei 1,50m und 120kg, schwitzte wie die Seuche und die gesammelten Anzugträger safteten ebenfalls aus allen Poren.

Und dann kam Rotjäckchen, der Zugchef und wollte noch unser Ticket sehen. Der Mann ohne Hut fragte "Sie sind doch sicher noch Beamter?"
Hat er verneint. Aber ich denke, er wusste was gemeint war. Manchmal muss man einfach die richtigen Fragen am richtigen Ort dem richtigen Schaffner um die Ohren hauen.

Ich frage mich, ob der Herr Mehdorn mal freitags sein Premiumprodukt betritt und sich die Mühe macht, von Wagen 22 in den Speisewagen zu gehen. Ich kann nicht verstehen, wie man das Aushängeschild der DB (ICE3) auf der Prestigestrecke FFM-Köln (300km/h) so vergammeln lassen kann.

Wir BahnCard100 Nutzer können ja nicht anders. Aber die ganzen anderen BusinessKasper, die die Strecke nur manchmal nutzen, um in Frankfurt Meetings mit noch mehr Businesskaspern zu haben, die fahren nach so ner Nummer in Zukunft mit dem Auto. Und womit? Mit Recht.

Donnerstag, 21. August 2008

Auf der seidenen Achse - Der Achsbruch von Köln

Der Achsbruch von Köln am 9 Juli in Köln hat auch bei uns Pendlern grosse Diskussionen hervorgerufen. Wir die jeden Tag im Berufsverkehr von Köln nach Frankfurt und zurück pendeln.

Hier kann man sich informieren :

http://www.jungewelt.de/2008/07-21/054.php

http://ice3.over-blog.de/categorie-10505719.html

http://www.tagesschau.de/inland/iceachsen100.html

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,572185,00.html

http://www.ad-hoc-news.de/drucken.html?art_id=18995488&section=Aktuelle-Nachrichten

Wir, diejenigen die auf die Schnellzugverbindung angewiesen sind, haben das zweithöchste Risiko nach den Zugbegleitern.

Nach vielen besorgten Gesprächen und den vielen Diskussionen sind wir in eine Art Ironie verfallen. Was können wir auch anderes tun ?

Letztens bei der Frage an einen Zugbegleiter : "Bekommen Sie schon einen Risikozuschlag auf dieser Strecke, unsere Soldaten bekommen dies doch auch in Risikogebieten?"- bekamen wir nur eine sehr ängstliche Lächeln zurück mit der Antwort: "Noch nicht."

Zugfahrt von Köln nach Frankfurt : Heute morgen ist der Kontolleur ein älterer Herr. Wir fragen Ihn warum der Zug heute so langsam ist. Seine Antwort: "Vieleicht hat der Zugführer einfach Angst."

Wir die Pendler haben Verständnis für diese Antworten, stecken die Mitarbeiter dieses Unternehmens einfach in der selben blöden Situation wie wir.

Und eins muss man mal sagen

- mich interessiert es nicht WAS an dem Zug defekt ist
- mir ist es egal ob die mittleren Toiletten geschlossen werden, um das Gewicht des mitgeführten Wassers einzusparen
- mich interessiert es nicht ob Herr Mehdorn alles schön redet damit er seinen Börsengang erfolgreich durchführen kann

Ich möchte, daß die Unsicherheit beseitigt wird. Ein renomiertes, nicht bestechliches, nicht der Bahn verbundenes Unternehmen die Sicherheit der Schnellzüge wieder bestätigt.

Ich möchte nicht weiter jeden Morgen und Abend in den Zug steigen und hoffen, wenn es passiert dann hoffentlich in dem Zug vor oder nach mir, damit meine Kinder Ihren Vater behalten.

Veröffentliche Bilder der DB zeigen immer glückliche Kunden in angenehm leeren Zügen

Die Wahrheit sieht leider anders aus. Zu Rush Hour sieht man im ICE3 Leute in den Gängen stehen auf dem Boden sitzen. Zur manchen Zeiten so schlimm, daß der ICE3 wegen Überlastung
nur 150 km/h fahren kann. Ich bin der Meinung, daß wenigstens Haltegriffe eingebaut werden sollen, damit die Leute beim Achsbruch nicht zu sehr durch die gegend fliegen.

Bilder werden demnächst nachgereicht .. kommt ja oft genug vor

Herr Mehdorn, noch gehört die DB dem Staat und der Staat sind wir und wir wollen Sicherheit
und kein Nichtstuen, keine Schönredereien.

Ach ja .. wer wird eigentlich zur Verantwortung gezogen, wenn ein Zug bei 300 mal entgleist ?
ich hoffe, dann auch die Richtigen, auch wenn ich das vieleicht nicht erlebe

Auf dem Weg zum ICE 527 Köln-FFM

Manche Menschen fahren nicht mit dem Auto zum Bahnhof, sonder nutzen
die regionalen Verkehrsmittel wie S- und U-Bahnen. Zu diesen Menschen gehöre auch ich.
Morgens noch leicht schlaftrunken steige ich in die S-Bahn S11 von Nippes zum Deutzer
Bahnhof, von wo mein morgentlicher ICE 527 um 7:44 Richtung Frankfurt abfahren soll.
Ich setze mich zu meinem Freund Claudius, den ich fast jeden morgen dort antreffe.
Normalerweise unterhlaten wir uns bis Köln/Deutz und achten eigentlich nicht
auf unseren Fahrtweg. Heute, ja heute sollte es anders sein.
Wir fahren in den Kölner Hauptbahnhof ein, die S-Bahn bleibt stehen. Die meisten der Schüler
steigen aus, Alles eigentlich wie jeden morgen. Die Türen schliessen sich ... und dann
das Unfassbare. Die Stimme aus dem Lautsprecher verkündet :

Liebe Fahrgäste, die Abfahrt unseres Zuges wird sich um ca. 10 Minuten verzögern, denn

der Zugführer muss erst einmal aufs Klo.

Knall, Claudius und ich schauen uns an und fangen an zu schmunzeln.
Klasse mal keine Lüge wie: auf Grund von Weichenstöhrung wir sich die Fahrt unseres Zuges verzögern. Der Zugführer ein Mann mit Rückrad.. er muss aufs Klo .. es sei Ihm gegönnt.
Wir hatten im Geiste schon unseren ICE abgeschrieben, da wir wussten wie dick der Kölner Express (für Unwissende die Regionale Zeitung) an diesem Tag war. Aber nein der Zugführer hat sich beeilt und da unser ICE 527 dann auch noch genau 10 Minuten Verspätung hatte,
war Alles bestens

Montag, 18. August 2008

Bahn.Comfort - Senator auf Schienen?

bahn.comfort bezeichnet den Vielfahrerstatus der DB, vergleichbar mit dem Vielfliegerprogramm der Lufthansa. Im Prinzip toll: Zugang zur Lounge, Prämien abkassieren, sich wichtig fühlen.

Vor ein paar Tagen hat mir die Bahn.Comfort-Organisation eine bunte EMail geschickt mit all den tollen Dingen, die mir meine Mitgliedschaft ermöglicht. Hotelgutscheine, Mietwagen, Upgrades. Tolle Sache, das. Mit Erwerb der schwarzen Karte ist man nämlich direkt Mitglied und muss nicht erst in einem Jahr zigtausend Meilen abspulen.

Auf meine Frage, warum man mir unaufgefordert so einen Haufen Daten mailt, aber es unterlässt, mich über Zugausfälle zu informieren, bekam ich nette Post.

Die Dame, die unter anderem auf meine Frage einging, warum denn Passagiere bei Tempo 300 stehen müssen und was das für die Sicherheit bedeute, schrieb sie:

Generell zählt die Deutsche Bahn jedoch zu den sichersten Verkehrsmitteln. Bei der Inneneinrichtung der Wagen wird darauf geachtet, dass stehende Personen und Gäste, die sich in den Gängen aufhalten, keinen Gefahren ausgesetzt sind. Das Unfall- und Verletzungsrisiko ist deswegen gering.

Gut zu wissen.

Ich würde mich freuen, wenn eines dieser Krawalmagazine wie Frontal21 oder Akte mal ein paar Filmaufnahmen vom Freitag -17:10 FFM nach Köln machen würden. Da ist nämlich alles andere als geringes Verletzungsrisiko. Und zwar nicht erst, wenn wir gegen die Tunnelwand donnern, sondern auch schon bei einer Notbremsung.

Heute übrigens kein ICE, ich bin mit dem Flieger unterwegs. Das ist zwar auch nicht immer toll, aber wenigstens hier nicht Thema

Freitag, 15. August 2008

Erster Tag

Heute geht's los. 10 Monate nach dem Beginn des täglichen Pendelns - Düsseldorf Frankfurt Düsseldorf. Mit der Bahn. Womit auch sonst?

Am heutigen Morgen hat alles geklappt. 6:22 ab Düsseldorf. Erfreulich leer, erfreulich schnell, kein Chaos. Das war schon anders. Gestern abend zum Beispiel. 18:10 ab FFM Hbf. Der Zug war nicht da. Der Mann mit der roten Mütze (ich tippe Offiziersanwärter) von der Bahn sagte auf meine Nachfrage: "Ja, der Zug fährt auf Gleis 7". Na super. Das war mir nach gefühlten 18.000 Fahrten noch nicht aufgefallen.

Kurzum: Es wurde Gleis 8, ein Umstand, der erträglich erscheint. Aber dann begann das Spiel. Der Zug fuhr ca. 15 Minuten später raus und irgendein Mensch im Stellwerk fand es wohl sehr unterhaltsam, uns aufs falsche Ausfahrtgleis zu führen. Frankfurt - am Stadion - Stillstand. Meine Mitpendler und ich haben lauthals über die potentiellen Folgen diskutiert: Umleitung nach Mannhein, erst dort zurück zum Flughafen, alles kaputt, auf Wiedersehen. Der Familie neben uns, die ihre Tochter zum Austauschjahr in Australien ablieferte, entgleisten die Gesichtszüge (welch ein passendes Bild!).

Wir haben uns geirrt. Expertenwissen hin oder her, wir kamen doch noch an und die Verspätung von ca. 50 Minuten war eigentlich garnicht so schlimm.